Montag, 19. Oktober 2015

Expedition zum Putha Hiunchuli - Teil 2: Trekking zum Basecamp und Lagerleben

Text: Eva Irmler
Fotos: Günter Schmidt


Trekking zum Basislager


Nachdem wir mit Tee und Gebäck verköstigt worden waren und auch das restliche Gepäck mit einem späteren Flug aus Nepalgunj angekommen war, nahmen wir bald die erste, nur 3-stündige Etappe unseres Trekkings in Angriff. Zunächst ging es durch Juphal hinab zum Fluss Thuli Bheri und dann beinahe eben an diesem entlang bis Dunai, wo wir schon am frühen Nachmittag ankamen.


Um zu unserem Zeltplatz auf einer Wiese am Rand des recht stattlichen Dorfes zu kommen, mussten wir dieses beinahe ganz durchqueren. Schon bald nach uns kamen auch die Maultiere an und wir konnten uns zum ersten Mal im Aufbau unseres Zeltes üben, was anfangs gar nicht so einfach war – jedes Zelt ist anders und sowohl von der Größe als auch vom Typ her war dieses für uns ungewohnt.

Nach ruhiger Nacht und leider recht frühem „Wecken“ durch Maultiertreiber und Küchenmannschaft, die schon um 5 Uhr früh noch vor Sonnenaufgang Krach machten, ging es bald nach dem Frühstück auf die zweite Etappe nach Tarakot.

Unsere Maultiere werden im Hof gegenüber vom Zeltplatz beladen.

Der Weg folgte weiterhin dem Thuli Bheri in stetigem Auf und Ab und war durchweg gut ausgebaut. So kamen wir schnell voran und erreichten schon deutlich früher als geplant, das Dorf, in dem es Mittagessen geben sollte. Rup Lama bekochte uns in einer Hütte, wir durften davor Platz nehmen und waren die Attraktion für die Dorfjugend, die Stifte und Süßigkeiten forderte oder fotografiert werden wollte. Auch die eine oder andere Wunde der Dorfbewohner musste unser Arzt (einer der Expeditionsteilnehmer ist Orthopäde) versorgen.

Eine Brandwunde wird verarztet.
Der Weiterweg durch eine enge Schlucht bis zu unserem Tagesziel Tarakot war am Nachmittag ebenfalls schnell geschafft und wir bauten unsere Zelte auf der schönen Wiese unterhalb des Dorfes auf. Kaum waren wir damit fertig und hatte ich mich am Brunnen einer ersten Outdoor-Wäsche unterzogen (mit Günter als Sichtschutz), fing es an zu regnen, ein Muster, das wir auch in den folgenden Tagen immer wieder erlebten. Die Dolpo-Region ist zwar eigentlich dafür bekannt, sehr niederschlagsarm zu sein, aber das Wetter macht hier, wie überall auf der Welt, eben doch was es will.

Im Lauf der Nacht klarte es wieder auf und morgens konnten wir, dank den hier „unten“ auf 2500m noch erträglichen Temperaturen, sogar im Freien frühstücken.


Dann ging es wieder ans Marschieren, bis Mittag noch auf der Haupttrekkingstrecke, danach bogen wir bei Laisicap ab ins Tal des Bharbung Khola, wo abgesehen von den Einheimischen nur noch wir Putha-Aspiranten unterwegs waren.


In den ersten Tagen des Trekkings stand neben dem Wandern vor allem gegenseitiges Kennenlernen innerhalb der Gruppe auf dem Programm, wodurch die Zeit oft recht schnell verflog. Alle unsere Mitreisenden hatten hoch spannende Lebenswege und es kristallisierte sich heraus, dass Günter und ich in Sachen Berg- und Expeditionserfahrung die absoluten Greenhorns gegen den Großteil der Truppe waren. Nicht nur Markus, unser Expeditionsleiter mit seiner reichen Bergerfahrung, unter anderem an 5 Achttausendern, spielte in einer ganz anderen Liga, sondern auch verschiedene andere Teilnehmer, unter denen einer die Seven Summits (die jeweils höchsten Berge aller 7 Kontinente) erfolgreich bestiegen hatte. Und eine meiner weiblichen Kolleginnen hatte einige Jahre zuvor in Rekordzeit den Kilimanjaro gemeistert und zudem insgesamt schon 35 mal auf dessen Gipfel gestanden. Trotzdem fühlte ich mich die ganze Zeit sehr wohl mit unseren Mitreisenden; nie hatte ich das Gefühl, dass irgendeine Art von Konkurrenzdenken herrschte oder sich irgendwer extrem mit seinen Leistungen brüsten wollte. Und auch vom Gehtempo her konnte ich bestens mithalten, was im Vorfeld der Reise zu meinen größten Sorgen gezählt hatte. Offenbar beherzigten von Anfang an alle die Empfehlung, sich in der Akklimatisationsphase nach Möglichkeit nicht zu sehr zu verausgaben, obwohl die Höhe frühestens ab dem dritten Tag eine Rolle zu spielen begann. Bis dahin waren wir erst zwischen 2100 und 2800m unterwegs, was noch für keinen von uns ein Problem darstellte.

Der Zeltplatz für unsere dritte Nacht war leider wenig einladend, die ehemals grüne Wiese völlig kahlgefressen und mit Kuhfladen übersät und überdies drohte schon wieder der abendliche Regen. So bauten wir in aller Hektik unsere Zelte auf und verzogen uns dann schnell ins Mannschaftszelt, von wo sich bis nach dem Abendessen niemand mehr wegbewegen wollte.

Aber auch nach dieser Nacht begrüßte uns ein sonniger Morgen, der offenbarte, dass es auf den höheren Gipfeln ringsum geschneit hatte. 


Weiter ging’s auf einer Hängebrücke über den Seitenfluss Mushikhola, der dem Zeltplatz seinen Namen gab, und dann bis sich das Tal des Bharbung Khola zu einer Schlucht verengte.


Hier querten wir den Fluss und stiegen auf der anderen Seite zum ersten Mal substantiell viele Höhenmeter auf bis wir die Schwemmebene erreichten, über der auf  3200 m der Ort Kakkotgaon wie an den Fels geklebt thront.


In diesem letzten Dorf, durch das wir auf unserem Trekking zum Basislager kommen würden und wo wir genau eine Woche nach dem Abflug von zuhause eintrafen, gönnten wir uns einen Tag Pause. So hatte der Körper Gelegenheit, sich an die schon erreichte Höhe anzupassen und sich vor den letzten beiden, sowohl vom Höhengewinn, als auch von den zu bewältigenden Strecken äußerst strapaziösen Etappen bis zum Basislager noch einmal zu erholen.

Unsere Zelte im Hof des kleinen buddhistischen Klosters bei Kakkotgaon

Auch an diesem Nachmittag zogen bald dichte Wolken auf, wenn es auch zunächst trocken blieb. Nachdem die Maultiere ein letztes Mal unsere Lasten gebracht und die Treiber mit Tieren und Trinkgeld abgezogen waren, bauten wir im Hof des etwas außerhalb des Dorfes gelegenen buddhistischen Klosters unsere Zelte auf. Für die Mahlzeiten durften wir sogar die überdachte Veranda vor dem Eingang des Gebetsraums nutzen.

Leider war einigen unserer Mitreisenden erst nach dem Abmarsch der Maultierkarawane aufgefallen, dass gerade heute ihr Gepäck nass geworden war, sonst wäre der eine oder andere Geldschein in unserer Trinkgeldkasse geblieben. Von jetzt an würden Yaks unsere Sachen tragen, die in größeren Höhen die geeigneteren Tragtiere sind. Außerdem scheinen die Einwohner von Kakkotgaon eine Art Monopol auszunutzen, so dass jeder, der durch ihr Dorf kommt, ihre Yaks und Treiber für den Gepäcktransport anheuern muss. Von dem daraus angeblich erwachsenden Reichtum konnte ich zwar nicht viel erkennen, die Hütten sahen aus wie vor Jahrhunderten, die Kinder strotzten vor Dreck, aber immerhin gab es eine Schule und Solarpanels auf der einen oder anderen Hütte.


Reichtum ist eben relativ und unsere Vorstellungen von Sauberkeit entsprechen nicht den hiesigen. Und was die Hütten angeht: wir erfuhren, dass das Dorf über kurz oder lang in die Ebene beim Kloster umgesiedelt werden soll, da der alte Standort an der Felswand nicht mehr sicher ist, immer mehr Häuser sind abrutschgefährdet und von oben droht ständig Steinschlag.

Den Ruhetag nutzten alle zum Wäsche Waschen, Umpacken, Lesen, Tagebuchschreiben, Fotos sortieren oder einfach nur Rumbummeln. Auch Körperpflege stand bei manchen auf dem Programm, wenn die Möglichkeiten  auch eher eingeschränkt waren. Es gab zwar über die Ebene verteilt mehrere Brunnen, aber keinerlei Sichtschutz, und die Wolken und der kalte Wind taten ein übriges, dass den meisten die Lust darauf verging. Günter und ich machten, wie verschiedene andere, noch eine kleine Wanderung, um auch diesen Tag nicht völlig untätig und ohne „Höhenreiz“ zu verbringen. Eigentlich wollten wir zu den weithin sichtbaren Fahnen über dem Dorf aufsteigen, fanden aber nicht den richtigen Zustieg. Vor einer Felswand ging es nach 300 Hm nicht mehr weiter und wir mussten umkehren.

Ein paar Yaks warten schon darauf, unser Gepäck zu übernehmen.

Nach einer weiteren Nacht im Klosterhof ging es dann auf die Etappe zur Alm Pangzi, die von allen den größten Höhensprung mit sich brachte. Bei schönstem Sonnenschein überquerten wir zunächst den Fluss und stiegen dann praktisch in der Direttissima 1200 schweißtreibende Höhenmeter hinauf zu einem Grat.

Verdiente Rast am Grat mit Blick zurück ins 1200 m tiefer gelegene Tal.

Wer jetzt aber gedacht hatte, damit wäre das Tagesziel schon fast erreicht, sah sich bitter getäuscht: nach einer ausführlichen Rast ging es auf der Rückseite wieder bestimmt 300 Hm hinab, die anschließend in mehreren Stufen wieder erklommen werden mussten. An den Nordhängen lag hier sogar teils schon Schnee.

Zwei mit Küchenutensilien beladene Tzos (Kreuzung zwischen Yak und Rind) steigen mit uns einen verschneiten Nordhang hinauf.

So kamen wir erst kurz vor Sonnenuntergang bei der „Alm“ auf 4400 m Höhe an, die sich als mächtig steiler Hang erwies, aus dem ein paar leidlich ebene Plattformen für die Zelte herausgehackt waren. Die Yaks kamen glücklicherweise auch schon bald nach uns um die Ecke und so schafften wir es gerade noch, die Zelte vor Einbruch der Dunkelheit aufzustellen.

Kurz vor der Alm Pangzi - in der Sonne ist es noch angenehm warm, im Schatten schon eisig kalt.

Hier machte sich nun zum ersten Mal ernsthaft die Höhe bemerkbar: Günter klagte wie verschiedene andere Teilnehmer über Kopfschmerzen. Davon blieb ich zwar vorerst verschont, dafür hatte ich von jetzt an jede Nacht mit einer verstopften Nase zu kämpfen – vermutlich aufgrund der trockenen Höhenluft. Außerdem machte ich mir Sorgen, ob mein Schlafsack der Kälte weiter oben gewachsen sein würde, da ich schon jetzt nicht mehr richtig warm darin wurde. Immerhin die Füße blieben warm, da wir dem Beispiel von einigen anderen gefolgt waren und je eine mit heißem Wasser gefüllte Trinkflasche als Wärmflasche benutzten.

Die Sonne kommt ins Lager auf der "Alm".

Nach dieser ersten frostigen Nacht brach der letzte Tag unseres Trekkings ins Basislager an und wieder begrüßte uns bald schon die Sonne. Auch diese Etappe sollte noch einmal lang und anstrengend werden, allerdings weniger wegen vieler zu überwindender Höhenmeter – 500 fehlten uns noch bis zum Basislager auf 4915 m – sondern aufgrund der Distanz und  dem endlosen Auf und Ab. Zunächst mussten wir von der Alm wieder zum Grat aufsteigen, den wir bei einem mit Gebetsfahnen geschmückten Pass erreichten, und dann ging es immer am Hang entlang, der von Zeit zu Zeit von mehr oder weniger tiefen Bacheinschnitten unterbrochen wurde.


An einer Stelle ging es dabei über die berüchtigten „abschüssigen Platten“, die in keiner Beschreibung des Trekkings fehlen, bei uns aber nicht weiter kritisch waren, da schneefrei und trocken. Gleich im Anschluss stapften wir allerdings zunehmend durch Schnee und mussten auch ein paar rutschige Steilstufen überwinden, ehe wir schließlich den Platz für unser Basislager erreichten.

Kurz vor dem Basislager der erste Blick auf den Putha Hiunchuli
- groß und mächtig in der oberen Bildmitte.

Unmittelbar vor der Ankunft konnten wir an diesem 9. Tag unserer Reise auch zum ersten Mal einen Blick auf „unseren“ Berg werfen, der in eisiger Schönheit über dem Tal thront.
Leider verschwand just in dem Moment die Sonne hinter den Bergen und es wurde sofort eisig kalt. Da half es auch nur bedingt, die durchgeschwitzte Unterwäsche gegen trockene und wärmere zu tauschen. Glücklicherweise waren die Küchenzelte schon vor dem Rest des Gepäcks eingetroffen und so konnten wir uns dort verkriechen bis die Yaks mit unseren Sachen kamen. An diesem Abend war noch ein Schweizer, der den Putha Hiunchuli ein paar Tage zuvor erfolgreich bestiegen hatte, im Basislager und auch er gewährte einigen von uns Unterschlupf.

Schon in Kakkotgaon hatten wir am ersten Abend zwei tschechische Bergsteiger getroffen, die den Gipfel bei besten Bedingungen erreicht hatten, und auf dem Weg von Pangzi zum Basislager war uns eine weitere Gruppe Tschechen begegnet, die allerdings das Unternehmen wegen schlechten Wetters schon im ersten Hochlager hatten abbrechen müssen. -  Da konnte man mal wieder sehen, wie unterschiedlich die Bedingungen innerhalb weniger Tage an so einem Berg sein können, und wie dicht Erfolg und Misserfolg beieinander liegen!

Nachdem sich der Schweizer anderntags auf den Rückweg gemacht hatte, war unsere Expedition nun die einzig verbleibende im Basislager und die letzte für diese Saison. So hatten wir nahezu freie Platzwahl und konnten uns schön über das Gelände ausbreiten, eine leicht abschüssige Wiese in einem Talkessel, durch den ein kleiner Bach als Wasserquelle fließt.


Leider war auch dieses abgeschiedene Fleckchen Erde nicht verschont geblieben von den Folgen der menschlichen Zivilisation: der an sich hübsche Bach, war stellenweise übersät mit Müll. Unsere Küchencrew entsorgte zwar alles, was nicht wieder mit ins Tal genommen wurde, jenseits eines Hügels und verbrannte es von Zeit zu Zeit, aber der Wind und die auch hier allgegenwärtigen Krähen verteilten doch einiges davon wieder großflächig. Außerdem achteten wohl auch nicht alle Expeditionen so streng darauf, möglichst keine Spuren zu hinterlassen, was uns später auch im ersten Hochlager auffiel, wo ebenfalls diverser Müll zurückgeblieben war.


Basislagerleben


Der erste Morgen im Basislager empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und erstaunlich milden Temperaturen. Hier unten bei uns war es auch nahezu windstill, während die Schneefahnen an den umliegenden Gipfeln zeigten, dass es weiter oben anders aussah. Nach dem Frühstück ging zunächst jeder gemütlich seinen Geschäften nach bis um 11 die Puja stattfinden sollte. Vor jeder ernsthafteren Unternehmung im Himalaya gibt es eine solche buddhistische Zeremonie, um die Götter und Geister gnädig zu stimmen. Eigentlich müsste sie von einem Lama durchgeführt werden, aber hier übernahmen das unsere nepalesischen Bergführer, die sich in Kathmandu eigens dafür hatten autorisieren lassen – gegen Bares. Das ganze fand rund um den einfachen Chörten aus aufgeschichteten Steinen am Rand des Lagers statt, von dem aus neue Gebetsfahnen in die 4 Himmelsrichtungen aufgespannt worden waren.

Jamba und Lila bei den Vorbereitungen für die Puja.

Außerdem sollte jeder Teile seiner Bergausrüstung (Stiefel, Steigeisen, Klettergurt, Pickel) mitbringen, die dann quasi gesegnet wurden. Die Zeremonie war insgesamt eine recht heitere Angelegenheit, bei der jedem ein Gebetsschal und ein Amulett umgelegt, Rum, Whisky (für jeden je einen Fingerhut voll) und Gebäck als Stärkung herumgereicht und schließlich Mehl und Reis Richtung Chörten verstreut wurde.


Bei dem schönen, milden Wetter beschlossen eine der anderen Frauen und ich anschließend, uns eine Haarwäsche zu gönnen. Die Küchenmannschaft belieferte uns dafür mit warmem Wasser in einer Waschschüssel.

Beim Mittagessen besprachen wir, wie es in den nächsten Tagen nun weitergehen sollte. Eigentlich war ja schon für den folgenden Tag der erste Aufstieg zum Lager I geplant, dabei sollten wir nur Zelte und Material nach oben schaffen und anschließend wieder ins Basislager zurückkehren. Die Mehrheit sprach sich jetzt aber für eine Änderung der Strategie aus, nämlich noch einen Tag im Basecamp zu verbringen, dann aufzusteigen und gleich dort zu übernachten. Mir sollte es recht sein, so konnte ich noch einen geruhsamen Nachmittag verbringen mit Lesen und Tagebuchschreiben und musste nicht schon den großen Rucksack packen. Nachdem um 15.30 Uhr wieder die Sonne aus dem Lager verschwunden war, zogen sich alle in die Zelte zurück. Fürs Abendessen holte ich zum ersten Mal meine dicke Daunenjacke raus, da es auch im Gemeinschaftszelt nach Sonnenuntergang schnell frostig wurde.


Zum Glück stellten sich meine Befürchtungen im Hinblick auf die Tauglichkeit meines Schlafsacks schnell als unbegründet heraus. Nachdem er in der Sonne und trockenen Höhenluft im Basecamp einmal so richtig durchgetrocknet war, wärmte er auch in den eisigsten Nächten noch ganz hervorragend. Die Kombination mit der „Wärmflasche“ an den Füssen, die außerdem dafür sorgte, dass wir auch morgens noch trinkbares Wasser zur Verfügung hatten, bewährte sich ebenfalls.


An unserem zweiten Ruhetag lachte nach wie vor die Sonne vom ungetrübten Himmel, trotzdem war es deutlich kühler geworden, weil inzwischen auch hier unten Wind aufgekommen war. Der Tag stand dann ganz im Zeichen der Vorbereitungen für den Aufstieg zu unserem ersten Hochlager. Nach dem Frühstück gab uns Markus eine Ausrüstungs-Einweisung – was ist an Hochlagerverpflegung vorhanden, in welcher blauen Tonne findet sich was, wieviel ist sinnvoll mitzunehmen pro Tag und Nase, Kocher - welche Modelle gibt es, was muss man beachten, wie benutzt man die Funkgeräte, und, und, und…

Nachmittags ging’s dann ans Rucksackpacken. Markus hatte die Devise ausgegeben, um Gewicht zu sparen, diesmal nur das mitzunehmen, was für diese erste Hochlagerübernachtung wirklich nötig war, d.h. Kocher, Topf, Essen für 1x Abend und 1x Morgen, Tee und Getränkepulver, Wechselklamotten bzw. warme Sachen für abends/nachts (2. Satz lange Unterwäsche, Daunenjacke, Mütze, Handschuhe), Schlafsack, Isomatte(n) und diverser Kleinkram („Wasch“-zeug in abgespeckter Form, Toilettenpapier, Stirnlampe, Tempos, Sonnencreme und –brille). Günter würde sich noch zusätzlich ein ganzes Zelt (ca. 5kg) auf den Rücken schnallen, so dass doch schon einiges zusammen kam.