Die letzten beiden verbleibenden Tage im Basislager nutzten
wir einerseits, um uns von den zurückliegenden Strapazen zu erholen,
andererseits mit den Vorbereitungen für das Trekking zurück nach Juphal. Nicht nur die eigenen
Siebensachen mussten nach und nach wieder so verpackt werden, dass der Großteil
von den Yaks und später den Maultieren transportiert werden konnte, auch die
Hochlagerzelte und sonstige gemeinsame Ausrüstung wurden nach einer Inspektion
und dem Trocknen wieder in den vielen blauen Tonnen verstaut.
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Zum Abschied lacht wieder die Sonne und der Putha Hiunchuli grüßt bei Tag... |
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...und in der Nacht. |
Beim Trocknen der
Zelte half uns das Wetter: während am ersten Ruhetag noch den ganzen Tag der
Himmel bedeckt geblieben und gelegentlich ein wenig Schnee gefallen war, klarte
es über Nacht auf und am zweiten Tag lachte den ganzen Tag die Sonne.
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Die Hochlagerzelte trocknen in der Sonne. |
Abends trafen dann schon die Yaktreiber mit ihren Tieren im
Basislager ein und anderntags, 2 Wochen und 2 Tage nach unserer Ankunft dort, starteten wir in aller Frühe, noch ehe die Sonne
ins Lager kam zur ersten Etappe unseres Rückmarschs.
Diesmal sollte die komplette Strecke bis Juphal in nur vier
Tagen zurückgelegt werden; auf dem Herweg hatten wir dafür immerhin sechs plus
einen Ruhetag zur Verfügung, aber da war es ja auch noch um eine allmähliche
Höhenanpassung gegangen. Der erste Tag wurde dann gleich zu einem richtigen
Gewaltmarsch, sollte es doch in einem Rutsch vom Basislager zurück nach
Kakkotgaon gehen.
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Erste Etappe des Rückmarschs bei bestem Wetter und noch immer viel Schnee. |
Über weite Strecken ging es dabei noch über Schnee, wenn auch
an den Sonnenseiten der Hänge schon wieder viel abgetaut war. Einer unserer
Mitstreiter hatte einen echt schlechten Tag und kam kaum die vielen
Gegenanstiege hoch.
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Den Pass oberhalb der Alm Pangzi haben wir mittags erreicht, aber noch ist es ein langer Marsch bis Kakkotgaon. |
Markus wollte uns am Ende alle - abgesehen von den beiden
Fittesten im Team, die unabhängig vom Rest der Truppe schon Stunden früher das
Dorf erreichten - zusammen ins Tal lotsen, das wir erst nach Einbruch der
Dunkelheit erreichten.
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Das Flusstal bei Kakkotgaon am Morgen. |
So abgelegen Kakkotgaon auch ist, gewisse Segnungen der
Zivilisation schaffen es auch bis hier: der Kiosk neben dem Klosterhof, in dem
wir auch diesmal wieder nächtigten, hatte tatsächlich Dosenbier im Angebot, das
wir alle nach diesem anstrengenden Tag (und der langen Abstinenz) gerne
genossen.
Anschließend warteten noch zwei weitere lange Tagesetappen
auf uns, die bei mir mit der Zeit für wund gelaufene Füße sorgten. Immerhin war
das Wetter die ganze Zeit gut und von jetzt an waren die Wege alle
staubtrocken.
Von Dorf zu Dorf konnte man spüren, wie wir uns der Zivilisation
näherten und als wir schließlich Dunai, unseren letzten Übernachtungsplatz vor
Juphal erreicht hatten, kam es uns mit seinen vielen Geschäften schon fast mondän
vor.
Am letzten Trekkingtag waren es nur noch ein paar Stunden bis zu unserem
Ziel.
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Abschied vom Dolpo, das an diesem Tor endet. |
Und kaum hatten wir die Lodge in Juphal erreicht, wo alles vor
dreieinhalb Wochen seinen Anfang genommen hatte, begann es doch tatsächlich zu
regnen. Wir konnten dann zum Glück im Trockenen in den sehr einfachen Zimmern
der Lodge nächtigen.
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Das Dorf Juphal |
Davor gab es aber noch ein richtiges Festmahl mit Hühnchen,
Gemüsepizza für unseren Vegetarier und einer Torte mit „Putha
Hiunchuli“-Schriftzug zum Nachtisch. Im Anschluss daran hielt Markus eine
kleine Ansprache und bekamen Koch, Küchenmannschaft und unsere einheimischen
Bergführer ihr Trinkgeld überreicht.
Leider hatte ich mir an irgendetwas an diesem Abend den
Magen verdorben und so wurde es eine recht unruhige Nacht. Noch dazu mussten
wir schon wieder früh um halb sechs mit allem Gepäck auf der Matte stehen, da
verzichtete ich lieber auf ein Frühstück und trank nur eine Tasse Tee.
Zurück nach Kathmandu und Heimreise
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Unsere Reisegruppe mit Sack und Pack vor dem Abflug in Juphal. |
Der Rest ist schnell erzählt: an diesem Tag flogen wir erst
nach Nepalgunj und von hier wenige Stunden später weiter nach Kathmandu.
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Bestens gelaunt starten wir Richtung Nepalgunj. |
Das
Prozedere auf den Flugplätzen war ähnlich wie beim Hinflug und auch diesmal
wurden kräftige Gebühren für das Übergepäck fällig.
In Kathmandu kam zunächst
wieder nur ein Teil unseres Gepäcks an und wir mussten noch eine Weile auf dem
Parkplatz ausharren, bis Jamba, der als einziger von unserer Begleitmannschaft
mit zurückgeflogen war, die restlichen Gepäckstücke auftreiben konnte. Dann
ging es wieder zum „Kathmandu View Hotel“, das wir ja schon vom Anfang der
Reise kannten und wo fast alle noch zweimal übernachten würden ehe es zurück in
die Heimat ging. Als allererstes genossen wir hier wohl alle die Wohltat,
endlich wieder duschen zu können.
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Abendlicher Ausblick vom Kathmandu View Hotel |
Die beiden verbleibenden Tage verbrachten wir mit Sightseeing
(noch einmal ausführlicher Swayambunath, das buddhistische Heiligtum auf dem
Affenberg, und anschließend Pashupatinath, das wichtigste Hindu-Heiligtum in
Kathmandu), durchs Touristenviertel mit seinen vielen Läden und Ständen
schlendern auf der Suche nach Mitbringseln, viel und gut essen und schließlich
musste auch manches noch einmal anders gepackt werden für den Heimflug.
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Kleiner Stupa am Fuß des Affenbergs |
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Blick über die Hindu-Tempel von Pashupathinath |
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In den Gassen von Thamel |
Am letzten Abend gab es im obersten Stockwerk des Hotels –
für die Dachterrasse mit dem herrlichen Ausblick über die Stadt war es leider Anfang
November abends schon zu kalt – ein Abschiedsessen für uns.
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Das passende Getränk zum Abschied |
Die Stimmung war noch
einmal ganz hervorragend, da schmerzte der Gedanke an den bald bevorstehenden
Abschied von all den liebgewonnenen Menschen schon jetzt.
Am 8. November, exakt einen Monat nachdem wir von zu Hause
aufgebrochen waren, brachte uns abends ein Minibus vom Hotel wieder zum
internationalen Flughafen von Kathmandu und wir machten uns auf den langen
Heimflug.