Donnerstag, 5. Januar 2023

Auf dem Balkan im Herbst 2022 - Teil II: Montenegro und Albanien

Text: Eva Irmler




Montenegro


Dienstag, 21.9. – Morinj, Autokamp Naluka


Nachdem wir in einem kleine Supermarkt noch einmal unsere Wasser- und Lebensmittelvorräte aufgestockt hatten, reihten wir uns in den kurzen Stau vor der Ausreise aus Kroatien ein. Auch hier waren wir noch längst nicht die einzigen Touristen, sogar zwei junge Radler aus Deutschland rollten mit uns Richtung Passkontrolle, an der die Abfertigung recht flott vonstattenging. Über die Einreise nach Montenegro hatten wir nicht nur Gutes gehört und so warteten wir mit einiger Anspannung im Niemandsland bis wir an die Reihe kamen. Doch letztlich war die Kontrolle auch hier ein besserer Witz: Günter reichte dem Grenzer unsere Personalausweise und wurde von diesem dann noch eher barsch angeherrscht: „Autopapier!“ Als wir jedoch die Fahrzeugpapiere rübergereicht hatten, grinste er nur und meinte: „Alles ok!“ – Schon mal wieder ein Vorurteil entkräftet, wie schön! 

Nach ein paar Kilometern erreichten wir bei Herceg Novi wieder die Küste, rollten an der sonnenbeschienenen Bucht von Kotor entlang und vesperten auf einer Bank etwas unterhalb der Straße. Bis zum Campingplatz, einem der wenigen, die schon vor unserer Abreise von daheim feststanden, war es von hier nur noch ein Katzensprung. Noch ein kurzer Stopp an einem Aussichtspunkt und dann war das Autokamp Naluka wenige Minuten später auch schon erreicht.


Erster Stopp in Montenegro - an der Bucht von Kotor


Blick zur Ortschaft Donji Stoliv

Die Kirche Gospa od Škrpjela (Maria vom Felsen oder Riff)
 liegt auf einer kleinen künstlichen Insel in der Bucht von Kotor.


Die Rezeption war, wie so oft, wenn man mitten am Tag an einem Campingplatz aufkreuzt, verwaist und auf Günters Bimmeln hin (neben der Tür hing eine Art Schiffsglocke) passierte erst mal eine ganze Weile gar nichts. Gleich nach uns kam noch ein Wohnmobil an, dessen Besatzung erst ebenso ratlos herumstand wie wir, dann nach einem kurzen Rundgang zu dem Schluss kam, dass alles voll sei, und wieder abzog. Doch wenig später erschien ein Typ, der offenbar nachmittags in der Rezeption die Stellung halten sollte, und praktisch alle alten Balkanklischees in sich vereinte: kaputte Zähne, dreckige Klamotten und eine Fahne schon 100 Meter gegen den Wind. Immerhin zeigte er uns aber die wenigen noch freien Plätze oberhalb der Rezeption, von denen wir uns einen aussuchen konnten.
 
Und auch sonst gab es hier zunächst wenig zu beanstanden, die WCs, Duschen usw. waren zwar einfach, aber sehr ordentlich, sauber und durchdacht. Später kam dann noch der eigentliche Chef des Platzes, ein etwas älterer, sehr gepflegter Mann, und wies einem anderen Paar den Weg zu den noch verbliebenen Plätzen.

Abends suchten wir zum Essen eine Strandbar auf, die vom Campingplatz nur wenige hundert Meter die Straße hinauf lag, die „Tramontana Beach Bar“. Da dort eine große Gesellschaft erwartet wurde, für die in der Küche schon die Vorbereitungen liefen, konnten wir lediglich Pizza bestellen, sowie einen Griechischen Salat, doch das ging für uns völlig in Ordnung. Vermutlich hätte zusammen mit dem Salat sogar (wieder einmal …) eine Pizza für beide gereicht.


Auf dem Weg zum Abendessen


Anderntags sollte es in die Berge gehen, ins Durmitor-Gebirge an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Frisch sollte es dort werden: Wetteronline prognostizierte für den Tag maximal(!) 6°C und frostige 1°C für nachts. – Und wir hatten gedacht, im Süden wird’s warm …


Mittwoch, 21. 9. – Durmitor-NP, Autocamp Mlinski Potok


Auch an der Bucht von Kotor war es morgens noch verhältnismäßig frisch, bis die Sonne über die Hügel kam, wobei hier frisch eben um die 15°C und einen gewissen Windchill bedeutete. 


Bucht von Kotor im gleißenden Morgenlicht


Die Campingplatznacht dort war leider eher wieder zum Abgewöhnen gewesen, denn unser Stellplatz wurde von Straßenlaternen taghell ausgeleuchtet, die Bewohner des Hauses nebenan beschlossen, zu später Stunde noch Party zu machen, die beiden Hilfsmatrosen des Campingplatzchefs rauchten, tranken und scherzten bis spät, der Hund vom Platz rannte überall herum und hinterließ, dem Geruch nach zu urteilen, immer mal wieder ein Häufchen (nachmittags hatten wir ihn dabei schon inflagranti erwischt …) und dann war da natürlich noch der Krach von der Straße, der auch lange nicht wirklich abebbte. Ungünstigerweise lag der Platz an einer Kurve, vor der alle erst abbremsten und anschließend wieder voll aufs Gas latschten, und gelegentlich wurde zusätzlich noch gehupt … 

Kurz und schlecht: wir griffen beide recht bald wieder mal zu den Ohrstöpseln, um wenigstens so einigermaßen Ruhe zu haben, doch das Licht ließ sich leider nicht so leicht aussperren. Dabei haben wir ja mittlerweile schon den Großteil unseres Plexiglasgehäuses verdunkelt – adieu, Traum vom nächtlichen Blick in den Sternenhimmel! Hätten wir noch eine Nacht hier bleiben wollen, wären wir nicht darum herum gekommen, mit dem Chef um einen der besseren Plätze zu verhandeln. Die gab es nämlich durchaus: Am unteren Ende grenzte das Campingareal direkt an einen Bach, der wenig später ins Meer mündete. Hier wäre man vielleicht von mehr Mücken gepiesackt worden, hätte es aber sicher deutlich ruhiger gehabt.
 
So aber packten wir, nachdem wir dem Brotverkäufer, der Punkt 8.40 Uhr mit seinem Lieferwagen auf der Matte stand, für 80 Cent ein riesiges frisches Ciabattabrot abgekauft hatten, wieder mal zusammen und machten uns auf den Weg. Zunächst rollten wir noch am Meer entlang, doch schon bald zweigten wir ab und es ging auf einer Passstraße bergan.




Unser erstes Ziel war eine Burgruine, von der aus man einen schönen Blick über die ganze, weitverzweigte Bucht von Kotor haben sollte. Man hätte zwar auch vom Meer aus dorthinauf wandern können, doch hatten wir uns entschieden, den Großteil des „Wanderns“ diesmal dem Max zu überlassen. Schließlich sollte es am selben Tag noch bis nach Žabljak am Durmitor-Massiv gehen, was zusammen mit dem außerdem geplanten „kleinen“ Abstecher zum Kloster Ostrog fast 200 km Fahrt bedeutete. 

Von der Passstraße aus sollte es bis zu einem Gehöft eine fahrbare Schotterpiste geben, von wo es nur noch ca. 2 km bis zu dem Fort Sveti Andrija (oder auch Vranovo Brdo) wären. Zwar wurde im Internet verschiedentlich gewarnt, dass die Straße mit der Zeit immer schlechter werde und mit Vorsicht zu genießen sei, doch solche Hinweise reizen Günter ja tendenziell eher dazu, es selbst auszuprobieren. Mir sollte es recht sein, auf einen längeren Fußmarsch konnte ich hier gerne verzichten, denn in den nächsten Tagen würden wir sicher noch genug zum Wandern kommen. 

Anfangs war die Straße zwar relativ schmal, aber noch nicht besonders aufregend. Nach einer Abzweigung hörte der Asphalt auf, doch zu unserer Verwunderung stießen wir schon nach einigen hundert Metern Schotter auf einen weiteren, diesmal absolut frisch asphaltierten Abschnitt. Etwas später hörte die Asphaltierung dann endgültig auf und die Piste (zugleich ein markierter Wanderweg …) wurde zunehmend ruppiger und bald auch ausgesetzter. Schon bei der Hinfahrt dachten wir uns, dass Gegenverkehr hier heikel sein könnte, was beim Zurück dann tatsächlich passierte: zwei Defender mit Münchner und Starnberger Kennzeichen kamen uns entgegen. Einer der Fahrer stieg aus und beratschlagte mit Günter über Ausweichmöglichkeiten, bis dieser schließlich anbot, bis zur nächsten marginal breiteren Stelle zurückzusetzen. Einfach war das sicher nicht, doch klappte es letztlich ohne allzu viel Rangieren, und die beiden Defender passten hier dann auch am Max vorbei, obwohl es durchaus knapp zuging.


So langsam wird es abenteuerlich.


Zunächst schafften wir es aber ohne größere Probleme bis ans Ende des Fahrwegs bei besagtem Gehöft, wo wir dann erwartungsgemäß gleich mal von zwei Hunden angebellt wurden, die sich auf Günters Drohen mit einem Stein hin dann zwar widerwillig aber doch immerhin umgehend „schlichen“. 

Der Fußweg zum Fort war letztlich ein besserer Spaziergang, es ging meist eben an der Hangkante entlang und nach einer dreiviertel Stunde hatten wir die Burgruine erreicht, genossen den Ausblick auf die Stadt Kotor, die Bucht, das in der Sonne glänzende, wenn auch selbst von hier oben sichtbar windgepeitschte Meer, die Kreuzfahrtschiffe und sonstigen Boote, rasteten eine Weile – und natürlich wurde auch fleißig fotografiert.


Idealer Aussichtspunkt am Fort Sveti Andrija -
vor der Stadt Kotor ankern heute gleich zwei Kreuzfahrtschiffe.

 
Auf dem Rückweg zum Auto entdeckte Günter kurz hinter dem Fort tatsächlich eine Hornviper, die sich unauffällig in eine Spalte an der Seite eines Felsblocks neben dem Weg gefaltet hatte und sich ziemlich lang auf ihre Tarnung (oder ihr Gift?) verließ, ehe es ihr doch zu bunt wurde und sie davonkroch. 


Gut versteckt und doch entdeckt: eine Europäische Hornotter


Ein jüngeres Paar, das wir etwas später trafen, hatte die Anfahrt offensichtlich in einem ganz gewöhnlichen PKW bewältigt, der bei unserer Rückkehr neben dem Max parkte. Aber auch wir hatten ja keinen Allradantrieb gebraucht, lediglich genügend Bodenfreiheit war gefragt und am wichtigsten: ein Fahrer oder eine Fahrerin, der oder die sich im Notfall solche Manöver, wie das oben beschriebene, zutraute.
 
Nächster Programmpunkt war die Besichtigung des serbisch-orthodoxen Klosters Ostrog, das hoch über dem Fluss Zeta und der Bjelopavlićko-Ebene in eine Felswand gebaut ist. Auch hier gab es für den Max erst wieder viele Serpentinen zu umkurven und dem ziemlich dichten Gegenverkehr musste ebenfalls laufend ausgewichen werden. An einem großen Parkplatz war dann Schluss und die letzten paar Höhenmeter durften zu Fuß bewältigt werden, so man nicht gehbehindert oder mit Kinderwagen unterwegs war.


Im Kloster gibt es auch Schlafsäle für die Pilger
 und natürlich einen Souvernirladen.

 
Das Kloster ist durch seine Lage und dadurch, dass manche Räume richtige Felshöhlen sind, natürlich schon etwas Besonderes, doch am meisten beeindruckte mich, dass die Montenegriner (oder Serben?), die den Großteil der Besucher stellten, gleichgültig welchen Alters und Geschlechts, allesamt sehr gläubig zu sein schienen – jedenfalls die, welche zu diesem Wallfahrtsort gepilgert waren. In einer engen Felsenkapelle gleich zu Anfang des Rundgangs saß ein Mönch, der die Gläubigen segnete [*], weshalb wir Touris dann lieber gleich wieder den Rückzug antraten und bis zur obersten Aussichtsterrasse hochstiegen. Überall in den Gängen und im Treppenhaus gab es Ikonen-Mosaiken, die allerdings recht neu wirkten, erst im obersten Stockwerk gab es dann noch einen Raum (wieder im Fels), der mit älteren Fresken ausgemalt war. [**] 


Felsenkapelle


Viele Gläubige küssten, ehe sie die besonders „heiligen“ Räume betraten oder bei deren Verlassen die Wände oder eines der Mosaiken oder Bilder. 

[* Dies war wohl die Kapelle, in der die Gebeine des Klostergründers und Heiligen Sv. Vasilije Ostroški aufbewahrt werden, sprich tatsächlich der heiligste Ort im ganzen Kloster.]

[** Die Gebäude wurden Anfang des 20. Jahrhunderts bei einem Brand zerstört und so ist alles, außer den Felsenkapellen, erst um 1920 in der heutigen Form erbaut.]


Das Klostergebäude von Ostrog, von dem aus man auch
 in die Felsenkapellen gelangt.


Im Anschluss an die Klosterbesichtigung machten wir uns dann endgültig auf den Weg ins Durmitor, wobei es mit jedem Kilo- und Höhenmeter merklich kälter wurde. Bald zeigte das Außenthermometer nur noch 6°C an – brrr! Und ausgerechnet über den Bergen, die wir ansteuerten, hingen dicke dunkle Wolken, die nichts Gutes verhießen … 


Im Tal des Flusses Zeta ist es noch heiter und relativ warm, ...


... während über dem Durmitor-Gebirge schon dicke Wolken dräuen.


Weil es sowieso schon so spät war, beschlossen wir nach einem Einkaufsstopp in der Ortschaft Savnik, nun die nächstbeste Gaststätte am Weg anzulaufen, um wenigstens schon mal das Abendessen auf der Habenseite verbuchen zu können. An unserer heutigen Strecke hatte es Unmengen von Ausflugsgaststätten gegeben und auch auf den restlichen Kilometern bis Žabljak sollten noch ein paar weitere kommen. Das erstbeste war das „Gnijezdo“, ein Gasthaus im Berghüttenstil, noch recht neu oder zumindest vor kurzem renoviert. Wir saßen ganz oben unter dem Sichtdachstuhl auf einer Art Galerie und, um es kurz zu machen, hier sind wir tatsächlich gut satt geworden sind (ich sage nur: 10 Ćevapčići …). Etwas unangenehm für mich: die übrigen Gäste waren, nachdem ein weiteres Paar gegangen war, ausschließlich Männer, die mich bei jeder Gelegenheit unverhohlen anstarrten … Was sollte das? So außergewöhnlich konnte es doch nicht sein, eine Frau in dieser Kneipe zu sehen, oder lag es einfach daran, dass ich ganz offensichtlich keine Einheimische war?

Als wir unsere Fahrt dann fortsetzten, nachtete es in kürzester Zeit vollständig ein, so dass wir den Campingplatz bei Žabljak, den wir uns ausgesucht hatten, das Autocamp Mlinski Potok, fast nicht gefunden hätten. Um diesen zu erreichen musste man erst durch die Ortschaft und dann ging es in ein total finsteres Waldstück, in dem irgendwann auch noch die Straße in einen unbefestigten Feldweg überging, so dass ich mir kaum vorstellen konnte, dass dahinter noch ein Campingplatz kommen sollte. Doch tatsächlich endete der Weg dann genau auf dessen Vorplatz und schon hatte uns auch der Platzchef erspäht, der gerade versuchte, einen Fuchs (aber keinen Hasen …), der offenbar häufiger dort vorbeikam, zu verjagen.

Bei unserer Ankunft um kurz nach 20 Uhr hatte es gerade mal noch 3°C, und da es hier schon geregnet hatte, war der Campingplatz bereits jetzt ein einziger Sumpf. Zumindest für diese erste Nacht wurde uns der Platz direkt vor dem Sanitär-Küchen-Aufenthaltsgebäude zugewiesen. Weiter entfernt hätte es zwar ebenfalls noch freie Plätze gegeben, doch der Chef wollte seine Wiesen schonen. Der große Vorteil für uns: kurze Wege zum WC und weniger Sumpflöcher zu umgehen. Zugleich war dies aber natürlich auch ein großer Nachteil, weil alle anderen Campingplatzbewohner an uns vorbei mussten. 

Erwartungsgemäß ließ der WC-Verkehr aber nach 22 Uhr ziemlich nach und morgens setzte er auch erst so gegen 7 Uhr wieder ein. Der Aufenthaltsraum wurde am frühen Abend vom – überwiegend jüngeren, hippen – Campingvolk noch rege frequentiert, ein paar ganz Hartgesottene saßen trotz der winterlichen Temperaturen sogar auf den Bänken im Freien …

Donnerstag, 22. 9. – Durmitor-NP, Autocamp Mlinski Potok


Nach der zwar kalten, aber dank Daunen- plus Deckenschlafsäcken doch erträglichen und – großes Plus! – endlich mal absolut ruhigen Nacht (abgesehen vom Fuchs, der gegen Morgen eine Zeitlang herumbellte), wollten wir an diesem Tag nur eine „kleine“ Rundwanderung um die diversen Seen hier in der Gegend machen. 

Zunächst ging es auch völlig harmlos los: Hinab zum Crno Jezero, dem Schwarzen See, an dem es dann nur kurz entlang und anschließend in den dunklen Nadelwald ging. Bis zum zweiten See ging es nur mäßig bergauf und, obwohl die Wege teils etwas rutschig waren vom Regen in der Nacht zuvor, hatten wir schon bald auch den hübschen kleinen Zminje Jezero (Schlangensee) erreicht. Hier legten wir eine kurze Rast ein, bei der uns ein erster leichter Schauer überraschte. Doch schon kurze Zeit später kam die Sonne heraus – die dann alsbald wieder hinter dicken Wolken verschwand ... 


Am Crno Jezero (Schwarzer See)


Im feuchten Herbstwald gedeihen die Pilze.


Zminje Jezero (Schlangensee)


Der Weiterweg verlief noch immer im Wald, doch ging es nun merklich steiler bergauf. Etwas nervig waren hier Reifenspuren von Quads, die stellenweise ziemlich tiefe Löcher in den Wanderweg gepflügt hatten, in denen Wasser stand. Doch es gab jeweils schon wieder deutliche Umgehungspfade für die Wanderer, die in dieser Gegend bei besserem Wetter sicher wesentlich zahlreicher sein dürften als an diesem äußerst wechselhaften Tag. Zwischenzeitlich gab es auch wieder leichte Niederschläge, die schon eine deutliche Tendenz zum Graupel aufwiesen, was immerhin den Vorteil hatte, dass man kaum nass wurde. 

Bei einer Art Alm (Crepulj poljana) trafen wir auf zwei Paare, die hier offensichtlich gezeltet hatten und gerade am Zusammenpacken waren. Wegen des Schneeregens suchten wir nach einer geschützten Möglichkeit zum Vespern, und da die beiden Hütten auf den Almwiesen keinen Unterschlupf boten, steuerten wir die wenig oberhalb gelegene Höhle Jelovačka pećina an. Mit dieser Idee waren wir nicht allein: zwei junge Leute, denen wir an diesem Tag bereits mehrfach begegnet waren, hatten hier ebenfalls Schutz gesucht, gingen aber schon bald nach unserer Ankunft weiter.


Mehrtageswanderer an der Alm Crepulj poljana


Mittagspause in der Höhle Jelovačka pećina


Doch auch wir verweilten nicht allzu lang und stiegen, nachdem unsere Brotzeitdose geleert war, hinauf zu einem Pass, an dem wir die schwer bepackten Zeltwanderer noch einmal trafen.
 
Hier wandten wir uns nach rechts und wunderten uns zunehmend, wo der Weg, der nun lange zwischen dichten Latschen hindurchquerte, uns noch hinführen würde. So ganz klar war uns dies nämlich nicht, da wir einem Track von Outdooractive folgten, zu dem es eher wenig Zusatzinformationen gegeben hatte. Allmählich kristallisierte sich nun heraus, dass es wohl auf einen Berg direkt vor uns gehen würde, unter dessen steilen Felswänden wir zuvor hindurchgewandert waren. Zwar führte der Track „nur“ zu einem Aussichtspunkt etwa 100 m unterhalb des eigentlichen Gipfels (Crvena Greda, ca. 2150 m), doch der Anstieg, der nun so langsam sichtbar wurde, wirkte schon von weitem ziemlich steil und sah zudem nach losem Schotter aus. 


Nach dem Pass wartet eine lange Querung.


So langsam wird erkennbar, wo unser Weg noch hinführen soll:
unser Ziel ist die markante Felsnase oberhalb der Abbruchkante.


Was uns aber mehr Sorgen machte, war zum einen, dass wir keine Ahnung hatten, was uns auf der anderen Seite des Berges erwartete (wie steil, wie viel Schnee?), und zum anderen dass sich die Tour als deutlich länger erwies, als wir gedacht hatten – letztlich ca. 15 km, statt der erwarteten 10. -- Da hatten wir wohl zwei unterschiedliche Wanderungen durcheinander gebracht, denn im Nachhinein stellte sich heraus, dass die entsprechende Tourenbeschreibung mit 15,9 km und 996 m Aufstieg durchaus exakte Angaben enthielt. – Eine weitere Episode aus der beliebten Reihe „Planlos Reisen mit Günter und Eva“ also … ;)

Nach dem im oberen Teil wirklich schon fast unangenehm steilen Schlussanstieg zum Aussichtspunkt am Crvena Greda, genossen wir dort nur recht kurz den spektakulären Weit- und Tiefblick, denn es war recht windig und kühl dort oben. Außerdem wollten wir möglichst bald den Abstieg in Angriff nehmen, denn auf der schattigen Nordseite erwarteten wir mindestens teilweise Schnee. Und hatten wir uns erst noch gewundert, dass der Outdooractive-Track nicht zum Gipfel, sondern nur zum „Viewpoint“ führte, so leuchtete uns dies nun vollkommen ein, denn dorthin wäre es schon noch eine Ecke gewesen und zudem hätte man sich durch dichte Latschen selbst einen Weg suchen müssen. 


Auf der Nordseite hält sich der Raureif noch am Nachmittag.


Der Abstieg begann erst recht gemächlich, doch dann folgten auch hier ein paar Steilstücke, sowie diverse lästige Gegenanstiege. Schnee hatte es zwar kaum noch, dennoch war es teils recht rutschig, wo er erst im Lauf des Tages geschmolzen war und nun nasse Felsen und Schlamm hinterlassen hatte. Den Abstecher zum Jablan Jezero schenkten wir uns und bewunderten den See stattdessen ausgiebig von oben, denn der Rückweg zog sich auch schon ohne diesen Schlenker recht in die Länge. Schließlich erreichten wir aber doch den letzten See des Tages, den Barno Jezero, der rundherum von einem breiten Schilfgürtel umgeben war und in einem derart „schwedisch“ anmutenden Sumpfgebiet lag, dass wir jeden Moment mit einem Elch rechneten …


Fliegenpilz


Barno Jezero - wo ist der Elch? ;)


Nach der Rückkehr gönnte ich mir am Campingplatz eine schnelle Dusche, was wider Erwarten tadellos funktionierte. Das Wasser kam nach kurzem Vorlauf sogar so kochend heiß aus der Leitung, dass ich am Hahn ziemlich zurück regeln musste. Nur anschließend war es halt gleich wieder kalt, v.a. vom Boden her, aber dieses Problem hat man als Camper ja leider nur allzu oft … 

Ehe wir fürs Abendessen Richtung Žabljak marschierten, holten wir noch die offizielle Anmeldung nach (= 1x Pässe kopieren) und bekamen von der Campingplatz-Chefin gleich jeder einen Schnaps eingeschenkt, sodass der Weg in den Ort ein durchaus beschwingter wurde … 

Gleich beim Erstbesten, an dem wir vorbei kamen, kehrten wir dann ein, einer kleinen Kneipe, vor der es zwar draußen recht viele Sitzgelegenheiten gab, drinnen jedoch nur gerade mal drei Tische. Das Essensangebot war recht übersichtlich (6 verschiedene Pizzen jeweils in großer und kleiner Variante), da fiel die Wahl leicht. Satt sind wir von unserer geteilten großen "Capricciosa" und kleinen "Mexicana" gut geworden, qualitativ wars allerdings so lala, gute Tiefkühl-Qualität würde ich sagen und leider unnötigerweise mit Ketchup verschandelt. Doch das Ambiente hatte was und zwei ganz dicke Pluspunkte des Ladens: es war wunderbar warm von einem Bollerofen in der Ecke und zudem gabs Wifi! 

Wieder zurück am Campingplatz setzten wir uns noch eine Weile in den Aufbau, denn schon morgens hatten wir auf einen regulären Platz umgeparkt und konnten jetzt unseren Heizlüfter einstecken, was die winterlichen Temperaturen deutlich erträglicher machte. Und dann folgte eine weitere angenehm ruhige Nacht.

[Noch ein paar Bemerkungen zum Campingplatz, für den ich recht gemischte Gefühle hegte. Einerseits war dort vieles völlig ok, aber es gab auch mal wieder ein paar Details, über die ich nur den Kopf schütteln konnte: Der Platz war ja relativ übersichtlich, vielleicht für maximal 20 – 30 Wohnmobile oder Zelte ausgelegt, von daher war das Gebäude mit Küche, Sanitärbereich (5 WCs, 6 Duschen, 3 von letzteren in die Küche integriert) und Aufenthaltsraum vollkommen ausreichend. Doch dass es nur ein einziges U-förmiges „Wasch“-Becken (in der Küche!) mit mehreren Wasserhähnen gab, die ausschließlich eisiges Wasser ausspuckten, dieses zudem einen einzigen Abfluss hatte und für alles, also neben dem Spülen auch fürs Händewaschen und Zähneputzen  genutzt werden musste, war schon eher mau. - Dann lieber eine Dusche weniger und dafür ein Waschbecken direkt bei den Toiletten, sodass man von dort nicht erst in die „Küche“ wechseln müsste, wo man seine Hände dann neben den Leuten wäscht, die gerade ihr Geschirr spülen oder ihre Nudeln abgießen. Fand ich nicht nur unangenehm, sondern auch unter hygienischen Gesichtspunkten eher fragwürdig. Und wenn es schon heißes Wasser gibt, warum gönnt man es uns Campern dann nicht auch zum Spülen?]


Freitag, 23. 9. – Tara-Schlucht, Camp Eco Oaza 


Nach dem Frühstück packten wir schnell alles zusammen und machten uns auf den Weg zum Sedlo-Pass, dem Ausganspunkt für die Wanderung zum Bobotov Kuk, dem „Dach Montenegros“, denn mit seinen 2523 m ist dies tatsächlich der höchste Gipfel des Landes. 


Am Sedlo-Pass


Die Parkplätze am Pass waren bei unserer Ankunft schon gut belegt, doch etwas jenseits der Passhöhe fanden wir noch in einer kleinen Parkbucht Platz. Hier oben zog es dermaßen, dass schon das Aussteigen und Sich-abmarschbereit-machen ziemlich ungemütlich wurde. Auch auf den ersten paar hundert Metern Fußmarsch plagte uns und die zahlreichen Mitwanderer der garstige Seitenwind noch, bis wir in den Windschatten eines ersten kleinen Gipfels gelangten. Unter diesem ging es dann zunächst fast eben entlang, ehe die erste „Schlüsselstelle“, eine kleine Stufe mit extrem glattpolierten Felsen wartete. Ein neues Drahtseil entschärfte diese, sowie noch einige weitere kleine Kletterstellen, auf die eine Rinne folgte, in der es nach oben und in ein erstes Hochtal hinein ging.


Annäherung an den Bobotov Kuk ...


... über viele Hügel und Senken.


Bis der Fuß des Bobotov Kuk beim See „Zeleni Vir“ erreicht war, folgten noch mehrere Täler, eines davon mit einem weiteren namenlosen See. Mit den dazwischen liegenden Höhenrücken war dieser Teil des Wegs ein längliches Auf und Ab und insbesondere die Abstiege waren jeweils ein wahrer Eiertanz, denn es ging teils durch Matsch (erdige Wege, die tags zuvor sicher noch schneebedeckt gewesen waren), teils über eh schon glatt geschliffene, nasse Felsen und an einigen wenigen Stellen gab es sogar noch Schnee oder Eis auf dem Weg. Irgendwann hatte ich genug von dem Geschlitter und packte doch noch meine Stöcke aus, was dann ziemlich half. Später, als es oberhalb des Zeleni Vir deutlich steiler wurde und an ersten echten Kletterstellen immer mal wieder der Einsatz der Hände gefordert war, steckte ich sie dann lieber wieder weg. 


Der Zeleni Vir liegt unmittelbar am Fuß des Bobotov Kuk.


Beim steilen Aufstieg weitet sich allmählich der Blick.


Steil ging es nun über Felsen, aber auch wieder über erdige Wege und Rinnen bzw. Gras, auf das auszuweichen sich oft lohnte. Wobei auch hier Vorsicht geboten war, denn ab einer gewissen Hangneigung konnte dies ebenfalls leicht zu einer Rutschpartie werden. Am Sattel unter dem Gipfelaufbau rasteten wir und bewunderten die Eiskristalle, die sich auf der Nordseite des Berges (Richtung Žabljak) gebildet hatten. Von hier aus konnten wir außerdem noch einmal einen Blick auf unsere Wanderung von Vortag werfen.

 
Am Sattel unterhalb des Gipfelaufbaus - von hier
 könnte man nach Žabljak absteigen.


Dann folgte der finale Aufstieg, der nach einer Querung unterhalb des Gipfelaufbaus über eine Scharte auf dessen Rückseite und von da an in äußerst unangenehmes Gelände führte. An sich waren die Probleme dieselben wie schon beim ganzen Herweg: Nässe, teils Schnee- und Eisreste gepaart mit sowieso schon glatten, von unzähligen Wanderstiefeln abgeschliffenen Kalkfelsen, doch war hier einfach alles noch etwas steiler und vor allem ausgesetzter als zuvor. An einigen Stellen gab es zwar ein Seil, das aber nicht sonderlich vertrauenerweckend wirkte, da es recht dünn und mit Plastik ummantelt war. Für den Ernstfall eines Ausrutschers hätte ich nicht meinen Kopf darauf verwetten wollen, dass die Hände auf der glatten Oberfläche Halt gefunden hätten … Nur nicht zu viel drüber nachdenken! So half es der Psyche trotz allem, was der Verstand dazu meinte, über die eine oder andere heikle Stelle. Wo es irgendwie möglich war, hielt ich mich aber doch lieber an den Felsen fest.


Blick zurück zum Sattel


Im unangenehmsten Teil des Aufstiegs


Schließlich war der Gipfel glücklich erreicht und die tolle Rundumsicht entschädigte für alle körperlichen und mentalen Strapazen. Und was ich zu Anfang der Tour für völlig undenkbar gehalten hatte: Sogar für eine längere Rast mit Vesper war es dort oben warm und windstill genug. 


Gipfelkoffer und Aussicht nach Osten


Geschafft! - Auf dem "Dach von Montenegro".


Nach etwa einer halben Stunde machten wir uns an den nicht minder heiklen – eigentlich noch viel heikleren – Abstieg und eierten, wie schon viele vor uns, die wir vom Gipfel aus auf den ersten Metern beobachten konnten, mehr schlecht als recht bis zum Einschnitt am Fuß des Gipfelaufbaus zurück. Nach einer weiteren kurzen Verschnaufpause stellten wir erfreut fest, dass ab hier in der Zwischenzeit schon viel von dem Sumpf abgetrocknet war, der uns beim Aufstieg noch das Leben schwer gemacht hatte.


Das erste Stück ist auch im Abstieg kein Spaß, ...


... doch bald ist der schwierigste Teil überwunden.

 
So konnten wir auf dem restlichen Rückweg etwas flotter und unbeschwerter marschieren. Doch die vielen Gegenanstiege bremsten uns dann wieder aus und so war es schon fast 17 Uhr, als wir nach 6.45 h, knapp 11 km und ca. 1100 Hm wieder am Pass ankamen. Ziemlich spät, dafür dass wir ja noch in die Tara-Schlucht weiterfahren wollten, die Luftlinie zwar nicht weit entfernt lag (vom Gipfel hatten wir sie bereits erspäht), was aber auf den kleinen verschlungenen Sträßchen, die dorthin führten, doch über eine Stunde Anfahrt bedeutete. 


Noch ein Blick zurück: links der Gipfel des Bobotov Kuk.


Beim langen Marsch zurück zum Pass


Einkaufen mussten wir auch noch, was wir im „Aroma Market“ in Žabljak erledigten: Kaffee, Joghurt, Wein, Wasser, Äpfel, Tomaten, Schokolade – das Angebot in den Supermärkten war in Montenegro entgegen allen unseren anfänglichen Befürchtungen genauso gut wie in Kroatien. – Doch wie würde es wohl in Albanien aussehen?

Im Nachhinein betrachtet wäre es wahrscheinlich eine gute Idee gewesen, noch eine weitere Nacht auf dem Campingplatz bei Žabljak zu verbringen, denn an der Đurđevića-Tara-Brücke am Eingang der Schlucht angelangt mussten wir leider feststellen, dass dort schon alles und auch die Restaurants geschlossen waren. Der dortige Campingplatz klang so oder so nicht sehr attraktiv (nur kaltes Wasser, also keine Dusche) und nach der anstrengenden Tour hätten wir auch gerne was „Gescheites“ zu essen gehabt. So entschieden wir uns nach einigem Hin und Her für die Weiterfahrt, obwohl dies bedeutete, dass wir jetzt am Abend schon mal durch nahezu die komplette Schlucht rauschen würden, ohne Zeit und Muse für eine Besichtigung zu haben.

Dass wir am Ende tatsächlich noch ein warmes Abendessen bekamen, war dann pures Glück, denn das Restaurant an der Straße, auf das wir unsere (schwachen) Hoffnungen gerichtet hatten, fanden wir ebenfalls verriegelt und verrammelt vor. Mit langen Gesichtern und hängenden Mägen ging es daher noch ein kurzes Stück weiter zum Campingplatz Eco Oaza direkt an der Tara. Und zu unserer Freude war man hier tatsächlich gewillt, uns ein mehrgängiges Menü aufzutischen, das am Ende so reichlich ausfiel, dass wir es kaum bewältigen konnten.
 
In dem Gebäude mit dem Café-Restaurant, das wir zunächst für einen Aufenthaltsraum gehalten hatten, befanden sich nebenan auch die insgesamt 4 Duschen und WCs, die hier im Grunde wie kleine separate Badezimmer eingerichtet waren. – Sehr speziell, wenn man es mit den üblichen Waschräumen auf Campingplätzen vergleicht, aber von der Idee her eigentlich nicht schlecht. Allerdings hätte ich es doch vorgezogen, wenn die WCs (oder wenigstens eines oder zwei) separat gewesen wären, und leider waren die Bäder eher mäßig belüftet, weshalb sich stellenweise Schimmel angesiedelt hatte, und obendrein nicht sonderlich gepflegt. - In diesem Punkt konnten wir auf unserer Reise schon jetzt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle ausmachen und so waren wir auch wenig überrascht, dass das hier Gebotene uns wenig später noch fast als „Luxus“ erschien.



Von Montenegro nach Albanien



Samstag, 24. 9. – Vermosh / Albanien, Campingplatz am Guesthouse Peraj



Morgens war es in der Tara-Schlucht anfangs neblig und entsprechend feucht-kühl, außerdem mussten wir beim Frühstück erst noch ausdiskutieren, wie wir den heutigen Tag denn nun gestalten würden. Bleiben oder Weiterfahren war die Frage, letztlich lief es auf einen Kompromiss hinaus: Bis zum Mittagessen wollten wir uns Zeit lassen, noch einmal in aller Ruhe die Schlucht zu besichtigen, für die wir am Abend zuvor natürlich keinen rechten Blick übrig gehabt hatten, und nachmittags sollte es dann nach Albanien weitergehen.
 
So rollten wir, nachdem Günter unsere Rechnung beglichen hatte (für Platz, Strom und 2 Abendmenüs ca. 50 €), also noch einmal in Richtung Žabljak und legten unterwegs ein paar Fotostopps ein, wobei wir leider feststellen mussten, dass es nur ganz wenige Stellen gab, an denen man gut anhalten konnte und dann auch wirklich freie Sicht auf Fluss und Schlucht hatte.
 

Kleine Fußgängerbrücke über die Tara


An der Đurđevića-Tara-Brücke ließen wir es schließlich gut sein, parkten auf der anderen Seite des Flusses, spazierten über die Brücke (über die gelegentlich auch Laster donnerten, wo einen Augenblick zuvor noch Touristen kreuz und quer über die Fahrbahn geschlendert waren …) und beobachteten Rafter und Zip-Liner. 


Tiefblick von der ...


... Đurđevića-Tara-Brücke.


Mal wieder ein Suchbild: Die beiden "Zip-Liner", die hier gerade
 über die Schlucht sausen, sind definitiv nur bei hoher Auflösung 
(Bild anklicken!) und starker Vergrößerung zu entdecken.


Zum Mittagessen hätte es hier nun Gelegenheit genug gegeben, doch war es uns um halb 12 noch zu früh dafür. Also ging es, nachdem wir die Szenerie zu unserer Zufriedenheit betrachtet hatten, gleich zum dritten Mal durch die Schlucht, wobei sich durchaus auch jetzt wieder ein paar neue Perspektiven eröffneten, die noch auf den Speicher der Kamera gebannt werden wollten.


 

Schließlich weitete sich das Tal und nun sollte der nächste Programmpunkt doch so langsam das Mittagessen sein. Bei einem Campingplatz, der angeblich auch ein Restaurant haben sollte, brodelte es zwar schon verführerisch in der Gulaschkanone, doch sagte man uns, dass es bis zur Vollendung noch zwei Stunden dauern würde.
 
So lange wollten wir nun doch nicht warten und suchten in Mojkovac, der nächsten größeren Ortschaft am Weg, das „Restoran Most“ auf (wobei „Most“ hier kein Getränk ist, sondern „Brücke“ bedeutet). Im praktisch leeren Gastraum ließen wir uns an einem Tisch nieder, bestellten – und dann quoll mit einem Mal eine riesige Reisegruppe zur Tür herein! Kaum hatten deren Mitglieder sich recht hingesetzt, wurden Schlag auf Schlag Essen und Getränke aufgefahren, und wir sahen unsere Chancen auf ein zügiges Mittagessen schon dahinschwinden. Doch, um fair zu sein, standen unsere gigantischen Schnitzel dann ebenfalls recht flott auf dem Tisch, lediglich beim Bezahlen ließ man uns am Ende zu lang warten. 
 
Auch mit Wifi waren wir hier versorgt und konnten uns so schon mal über die miesen Wetteraussichten für Albanien in der kommenden Woche gruseln: Der folgende Tag konnte mit ein wenig Glück noch trocken bleiben, doch von da an sah es mau aus: nur noch Regen, Regen und nochmal Regen … 

Weiter gings nach einem kurzen Einkaufstopp bald auf einer sehr schmalen Passstraße mit erstaunlich viel Verkehr. Günter meinte noch optimistisch, dass dort wohl wenigstens keine Laster zu erwarten wären, doch kaum hatte er den Mund zugemacht, kam auch schon ein Holzlaster in irrem Tempo um die Ecke gerauscht … Die Straße führte durch herrliche Mittelgebirgslandschaft mit Buchen- und Ahornwäldern, die sich gerade leicht zu verfärben begannen – sehr schön und lud natürlich auch zum einen oder anderen Fotostopp ein. 


Auf dem Weg über den Pass und Richtung Albanien.


Allmählich kamen auch wieder die ersten Berge in Sicht, doch ausgerechnet auf der Passhöhe war dann leider alles mit Nadelbäumen zugewachsen und man sah gar nichts … Jenseits des Passes kamen wir durch einige Dörfer, in denen alles ausschließlich kyrillisch beschriftet war, was uns bis dahin in Montenegro auch noch nicht begegnet war (sonst tat sich damit hauptsächlich Google-Maps hervor …). Schließlich erreichten wir einen See, den „Plavsko Jezero“, auf dessen gegenüberliegender Seite eine Ortschaft auszumachen war, die von einem Minarett überragt wurde. Entgegen unserer ursprünglichen Annahme, lag diese zwar noch nicht im Kosovo, doch allzu fern war die Grenze zu diesem hier nicht. Von daher befanden wir uns hier in einer Art Dreiländereck, denn nach Albanien war es nun ebenfalls nicht mehr weit. 


Plavsko Jezero


Kurz vor der albanischen Grenze


Die Ausreise aus Montenegro, sowie die Einreise nach Albanien an einem ganz kleinen Grenzübergang gestalteten sich dann wieder völlig problemlos: zweimal Ausweise und Fahrzeugschein herzeigen und schon öffnete sich jeweils der Schlagbaum.


Vermosh-Fluss


Abends ist noch bestes Wetter über den Albanischen Alpen.

 
Ebenso unkompliziert war wenig später das Einchecken auf dem Campingplatz des Peraj-Guesthouse bei Vermosh: Die junge Chefin sprach fließend Englisch und meinte nur, wir sollten uns einfach irgendwo hinstellen, wo wir es gut finden. Wieder einmal waren wir längst nicht allein hier und auch längst nicht mehr überrascht, dass alle anderen Camper entweder Deutsche oder Schweizer waren. Und tatsächlich war der "Sanitärbereich" hier nun noch einmal deutlich übersichtlicher und spartanischer als zuletzt in Montenegro: 2 WCs und 1 Dusche in einem winzigen Anbau direkt bei der Einfahrt und damit maximal weit weg von der Camper-Wiese.

Bei unserer Ankunft war gerade Stromausfall und so funktionierte auch das Wifi nicht. Für das kleine Restaurant des Guesthouses gab es einen Generator, der wie immer die Gegend weiträumig beschallte, doch irgendwann kam wieder Strom aus der Leitung und kehrte von dieser Seite Ruhe ein. Abgesehen vom Wifi hatten wir allerdings eh nichts davon, denn Steckdosen für die Camper waren nicht vorgesehen. So würden wir uns wieder warm anziehen müssen ohne den Heizlüfter, der uns in den vergangenen beiden Tagen doch das Leben sehr erleichtert hatte.


Am Campingplatz in Vermosh ist es schon schattig.


Auf den ersten paar Kilometern in Albanien hatten wir noch keine großen Unterschiede zu Montenegro ausmachen können, dabei waren wir hier am äußersten nördlichen Zipfel des Landes, den „Albanischen Alpen“, sicher in einer der abgelegensten und somit noch relativ „ursprünglichen“ Gegenden gelandet.
 
Der alte MAN-Laster aus den 60er-Jahren, der uns kurz vor Vermosh entgegen kam (und ein ähnlicher, dessen Wrack am Fluss vor sich hin rostete), wäre vielleicht auch beim nördlichen Nachbarn bereits ausrangiert gewesen und Kühe, die seelenruhig auf der Straße herumspazierten, waren uns dort auch keine begegnet. Ja, und dann der Müll: davon hatte es zwar auch in Montenegro schon ziemlich viel an den Straßenrändern gegeben, doch was hier zwischen Straße und Vermosh-Fluss herumlag, hatte dann doch nochmal eine andere Qualität. Direkt gegenüber vom Eingang zum Campingplatz stapelten sich neben anderem Unrat zum Beispiel jede Menge kaputte Autoreifen und sogar eine Autobatterie hatte man hier entsorgt ...




Albanien I: Vermosh und Shkodra



Sonntag, 25. 9. Vermosh – Campingplatz beim Guesthouse Peraj (auf ca. 1000 m Höhe)



Unsere erste Nacht in Albanien war frisch, anfangs sternklar und überwiegend ruhig. Abends dauerte es noch ein bisschen, bis die Wochenendgäste des Guesthouses (bestehend aus 4 Hütten) vollends Ruhe gaben, die nach feuchtfröhlichem Abendessen gerade aus dem Gastraum neben den WCs gewankt kamen, als wir dort zum Zähneputzen waren. Und morgens erwachten gegen 6 alle Hunde der Umgebung und lieferten sich ein „Bell-Battle“.

Trotzdem blieben wir bis nach 8 Uhr liegen, denn es war noch relativ kühl und die Sonne, die in der Früh ganz kurz ein feuriges Morgenrot an den Himmel gemalt hatte, verschwand schon bald hinter dichten Wolken. Von daher war es auch fraglich, ob unsere Wanderpläne aufgehen würden: Direkt vom Campingplatz weg wollten wir auf den Berg Maja e Marlulës (2188 m) steigen, ein tagesfüllendes Programm, denn die komplette Tour sollte sich auf 1150 Hm und ca. 16 km summieren. Dass das Wetter tatsächlich noch einmal einen ganzen Tag halten würde, schien uns aber eher unwahrscheinlich. 


An Schwein mangelt es hier in Vermosh eigentlich nicht
 - nur uns leider beim Wetter ...


Trotzdem packten wir nach dem Frühstück unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg, der schon nach wenigen hundert Metern auf einer schwer baufälligen Fußgängerbrücke über den Vermosh-Fluss führte. Doch das Teil schaukelte zwar teils gewaltig und weder die morschen Bretter noch die rostigen Stahlträger und -seile wirkten sonderlich vertrauenerweckend, letztlich hielt es unser beider Gewicht aber problemlos aus. 


Müllverbrennung am Sonntagmorgen - das freut die Nachbarn ...


Windschief und klapprig - die Brücke über den Vermosh-Fluss


Am jenseitigen Ufer kamen wir zuerst noch an ein paar Häusern vorbei, doch bald verschluckte uns für geraume Zeit ein herrlicher alter Buchenwald. Erst kurz vor dem ersten Aussichtshügel, dem Kui Vermoshit, kamen wir wieder in freies Gelände. Hier oben legten wir eine erste kurze Rast ein und konnten noch sehr schöne Ausblicke ins weite Flusstal, auf die Berge Albaniens und zurück Richtung Montenegro genießen, wo der Himmel deutlich lichter war. 


Das obere Vermosh-Tal


Am linken Bildrand der Campingplatz mit den 4 Hütten und
unserem einsamen Campingmobil.


Hier bei uns gab die Sonne nur noch selten für Momente ein Gastspiel und je höher wir stiegen, in desto dichtere Wolken kamen wir. Vom Kui Vermoshit ging es erst noch über Wiesen und durch eine verfallene Siedlung, von der im Wesentlichen ein paar Zaunreste und ungewöhnliche Vegetation, z.B. Königskerzen, zeugten. Auf einer sumpfigen Hochebene bei einer Gedenktafel (Varri i Menit), gabelte sich dann der Weg.


Gedenkstein Varri i Menit


Wir entschieden uns für den steilen Aufstieg, der bald ohne auffindbare Markierungen quasi in der Direttissima auf einen namenlosen kleinen Gipfel (ca. 1960 m hoch und immerhin mit Steinpyramide) führte. Hier oben fröstelten wir nun in dichtem Nebel und nicht nur aufgrund dieser nordischen Witterung fühlten wir uns um zwei Jahre zurück und in eine komplett andere Gegend versetzt: Auf einmal waren wir von Flecken herbstlich rot gefärbter Heidelbeersträucher umgeben und auch die übrige Vegetation ähnelte zusammen mit dem Schiefergestein extrem manchen Landschaften Schwedens … 


An unserem "Ersatz-Gipfel" ...


... fühlen wir uns wieder einmal nach Schweden versetzt.


Zum Nebel gesellte sich auf unserem Gipfel ein recht frischer Wind, und da nicht damit zu rechnen war, dass sich die Wetterlage noch einmal grundlegend bessern würde, beschlossen wir, die Wanderung abzukürzen. In einem kleineren Rundkurs konnte man von hier gleich über die ehemalige Alm Mali i Zi absteigen, auf der sich noch die Grundmauern von verfallenen Häusern oder Ställen fanden. Etwas oberhalb davon ließen wir uns zum Vespern nieder, doch hier zog es nicht nur von allen möglichen und unmöglichen Seiten, sondern begann es nach einer Weile auch zu nieseln, was uns in unserem Entschluss noch bestärkte. 


Auf bequemem Pfad geht es wieder Richtung Tal.


Aussicht? - Welche Aussicht ...?


Kurz nach der Alm stießen wir dann auf den Weg, den wir beim Aufstieg noch verschmäht hatten und der wesentlich flacher und ziviler zurück zum Gedenkstein leitete. Hier entschieden wir uns, nachdem das Wetter sich doch noch einmal etwas stabilisiert hatte, für eine längere Abstiegsvariante, die in einem Weiler namens Velipojë herauskam und einen länglichen Rückmarsch im Tal am Fluss entlang bedeutete. 

Den Vermosh-Fluss überquerten wir gleich bei Erreichen der Talsohle auf einem alten, aber halbwegs stabilen Holzsteg, dann mussten wir aber noch zweimal durch irgendwelche Neben- und Zuflüsse, die gerade (vor dem Regen) zum Glück kein Wasser führten. Noch ein kurzer, nerviger Gegenanstieg und ein Stück durch Wald, dann erreichten wir kurz vor der Brücke vom Morgen wieder die Straße und bald darauf den Campingplatz.

 
Der Abstieg führt noch einmal durch herrlichen Buchenwald.


Vermosh-Tal bei Velipojë


Rechtzeitig vor dem Regen sind wir wieder im Tal.


Im Guesthouse bzw. dem Restaurant neigte sich um diese Zeit der Wochenendansturm so langsam dem Ende zu, eine Menge überwiegend junger Leute stand noch palavernd am Eingang herum und, als ich etwas später duschen ging, hatte sich vor dem Damen-WC sogar eine Warteschlange gebildet. Die Dusche funktionierte im Übrigen leidlich: das Wasser kam angenehm heiß aus der Leitung, allerdings war der Brause nur ein Rinnsal zu entlocken, der Rest rann weitgehend ungenutzt aus dem Wasserhahn darunter - man hatte hier eine Badewannenarmatur verbaut, deren Umschaltknopf festsaß … 

Nachdem die Wochenendgäste alle abgereist waren und viele Camper vermutlich wegen des für den folgenden Tag angekündigten Starkregens schon das Weite gesucht hatten, blieben nur noch wir, ein jüngeres deutsches Pärchen, das sich in eine der Hütten eingemietet hatte, und ein älteres ebenfalls deutsches Paar mit Toyota Land Cruiser übrig. Alle wollten wir am Abend was zu essen und wurden dafür in einen Pavillon verfrachtet, der leidlich mit Plastikfolie wetterfest gemacht worden war. Sonderlich warm war es darin natürlich nicht, aber offenbar dachte man, dass es das für die Camperfraktion schon tut (die anderen Gäste saßen ja meist im Haus bei den WCs …). 

Das Essen war dann – auf alle Fälle authentisch albanisch. 

Am frühen Morgen war mein Blick beim Verlassen des Campers als erstes auf ein frisch geschlachtetes Schaf gefallen, das kopfüber an der Wäscheleine baumelte und dem soeben das Fell über die Ohren gezogen wurde. Und als wir später zu unserer Wanderung aufbrachen, wurde es draußen an der Straße im Ganzen am Spieß gegrillt. Ob wir nun am Abend die Überreste von diesem Tier aufgetischt bekamen? – Wohl eher nicht. Jedenfalls erschien mir das Fleisch, das sich an den Knochen, die uns vorgesetzt wurden, noch fand, dafür eher schon etwas zu sehr abgehangen. Und zudem hätte so ein Schaf auch sicher nicht für alle gereicht, die den Tag über hier gegessen hatten. 

Vorneweg gab es Lauch-Reissuppe, dann - zum Fleisch - gebratene Kartoffeln, Spinat-Blätterteigkuchen, mit Majo oder Frischkäse gefüllte Paprikas, Schaf- oder Ziegen(frisch)käse, grüne, sauer eingelegte Tomaten und Brot. Abgesehen vom Fleisch war alles ok, doch leider mit Ausnahme der Suppe auch alles höchstens lauwarm. Der rote Hauswein, den wir leichtfertig dazu bestellt hatten, war ein schrecklicher, süßlicher Fusel. Aber wenigstens gabs genug Schnaps zum Abschluss (den hiesigen Raki, eindeutig ein Obstler) … 

Der angekündigte Regen traf dann noch am Abend ein und mit der Zeit schüttete es so richtig. Die folgenden beiden Tage waren wir jedoch, was das Wetter anging, so halbwegs aus dem Schneider, denn in Shkodra (oder Shkodër) hatten wir für zwei Nächte ein Hotel gebucht, und dann würde man weitersehen.


Montag, 26. 9. – Shkodra, The Red Bricks Hotel


Bis zu unserer Abreise gegen 10 Uhr morgens hörte der Regen dann höchstens mal für wenige Minuten auf. Als ich mich gegen halb acht zum ersten Mal dazu durchrang, zur Toilette zu marschieren (wenigstens hatten wir abends noch umgeparkt und so war der Weg nicht mehr ganz so weit), schaffte ich es trotz allen Bemühungen nicht, mit trockenen Füßen durch die überschwemmte Wiese dorthin und wieder zurück zu kommen. Barfuß in den Crocs war das ja noch kein Beinbruch, doch mit den Turnschuhen hätte ich da nicht durchwaten wollen. Nach dem Frühstück wischten wir daher das Geschirr nur provisorisch mit Küchenpapier ab, räumten alles ein und, nachdem wir die Innenseiten der Zeltplane und der Aluschienen noch leidlich mit einem ausgemusterten Geschirrtuch trocken gewischt hatten (Schwitzwasser, keine Undichtigkeiten), klappten wir das Dach ein und rollten zum Eingang. 

42 € zahlten wir hier inklusive Abendessen, von denen 24 € auf die beiden Übernachtungen entfielen. Und zum Abschied versicherte uns die Altchefin, die an diesem Montagmorgen den Betrieb allein aufrecht erhielt, noch einmal, dass sie „Germany gutt“ finde. :)
 
Der Vermosh-Fluss hatte nach der verregneten Nacht schon deutlich an Volumen zugelegt und bei der Fahrt über den ersten Pass Richtung Shkodra rann, sprang und gischtete das Wasser nur so über die Felswände links und rechts der Strecke. An manchen Stellen lagen frisch herunter gebrochene Steine auf der Straße und einmal war ein Arbeiter schon wieder fast fertig damit, Schlamm und Gestein von der Straße zu fegen. Später war man dann auch mal mit schwerem Gerät (Bagger/Laster) zugange, doch auch hier konnten wir umstandslos passieren. Dabei hatten wir anfangs schon so unsere Befürchtungen gehabt, weil uns lange kein einziges Auto entgegengekommen war. 


Im Regen unterwegs nach Shkodra.


Der Bach Cem ist gut voll - links die Kisha Katolike Selcë.


Bis über den ersten Pass begleiteten uns strömender Regen und zum Überlaufen volle Bäche und Wasserfälle. Doch mit der Zeit wurde der Regen schwächer und hörte über längere Zeiträume sogar ganz auf. Der zweite Pass des Tages, der Leqet e Hotit, zu dem es über eine spektakuläre Serpentinenstrecke ging, überraschte uns dann mit teils völlig trockenen Bachbetten. Offenbar hatte es in dieser Gegend noch gar nicht oder kaum geregnet.
 
Wolkig war es aber auch hier bereits und so verschwand just in dem Moment, als wir den Aussichtspunkt am oberen Ende der Serpentinen erreicht hatten, die ganze Welt im Nebel … Doch ein paar Minuten zu warten lohnte sich hier, dann lichtete sich noch einmal ganz kurz der Nebel, gerade ausreichend lang, dass Günter ein paar Fotos schießen konnte.


Die Straße windet sich in spektakulären Serpentinen
 aus der Cem-Schlucht zum Pass Leqet e Hotit.


Anschließend ging es bald merklich bergab, die Bebauung am Straßenrand wurde allmählich dichter und schließlich konnten wir die ersten Blicke auf den Skutarisee werfen. Im Tal angelangt war es dann trotz Wolken angenehm warm (> 20°C). 


Bald sind wir im Tal und am Skutarisee.


Da es nun bereits nach 12 Uhr war, rief schon so langsam das Mittagessen, zunächst brauchten wir aber noch Geld. In Albanien wird zwar auch der Euro als Zahlungsmittel nicht verschmäht, doch Landeswährung ist der Lek, wobei 100 Lek ca. 1 € entsprechen. Google sagte uns, der erste Geldautomat auf unserer Route sei in Koplik, einer größeren Ortschaft etwa 20 km nördlich von Shkodra, zu finden. Wie sich herausstellte, war es ein Automat der hiesigen „Raiffeisenbank“ … Die hieß tatsächlich so, ob und inwiefern sie mit ihrem deutschen Pendant zu tun hat, konnte ich allerdings nicht herausfinden. 

Wir steuerten dann erst mal das „Lake Shkodra Resort“ direkt am See an, weil es dort neben dem Campingplatz auch ein Restaurant mit Seeblick geben sollte. Doch das Resort gab sich sehr zugeknöpft – man sah zwar Camper und ein Restaurantgebäude durch den Zaun, doch alle Tore waren fest verrammelt – und so stoppten wir nur kurz auf dem Parkplatz am See (auf dem Parken strikt verboten war, da „private property“ …?) und bewunderten das Gewässer, das heute mit beträchtlichen Wellen aufwartete. 


Ziemlich aufgewühlt - der Skutarisee


Dann gings zurück zur Hauptstraße und gleich gegenüber ins erstbeste Restaurant, das „Bar Restorant Lepaja“, wo man ob unseres Ansinnens, hier essen zu wollen, eher überrascht schien. Zwei oder drei Männer, die eher wie Inventar als wie Gäste wirkten, saßen an einem Tisch in der Ecke und mindestens einer davon rauchte, obwohl auf allen Tischen groß ein Nichtrauchersymbol prangte, doch abgesehen davon herrschte im Gastraum gähnende Leere. Die Wirtin musste erst von den Stammgästen herbeigerufen werden und fand nach einigem Kramen tatsächlich eine englischsprachige Speisekarte, die praktischerweise zusätzlich mit Fotos versehen war. Wir bestellten ein Fleischgericht, wobei wir gedacht hatten, dass es sich um einen Eintopf oder Gulasch handle, letztlich war es frittiert und nicht ganz knochenfrei, und ein offenbar traditionelles Polenta-Gericht mit Mozzarella (oder einem ähnlichen Käse) und viel Butter. Letzteres war zwar sehr schmackhaft, aber eben auch furchtbar fettig, was für das frittierte Fleisch natürlich erst recht galt. Salat zu bestellen, hatten wir uns hier nicht getraut und so war diese Mahlzeit völlig gemüsefrei, das komplette Gegenteil von vegan sozusagen ... 1200 Lek wollte man inklusive 2 Colas dafür, also 12 €, was will man da schon erwarten, selbst in Albanien. 

Es folgten die letzten Kilometer bis Shkodër und dann suchten wir im strömenden Regen und chaotischen Stadtverkehr den Weg zu unserem Hotel. Dieses lag sehr zentral an einem Kreisverkehr unweit der Fußgängerzone, sowie der Zentralmoschee und diverser Kirchen.


Die Ebu Bekr Moschee, albanisch Xhamia e Madhe,
 ist die Zentralmoschee von Shkodra.


Die versprochenen Parkplätze direkt vor dem Hotel entpuppten sich als äußerst schmaler Streifen, auf den unser Auto eigentlich nicht wirklich passte. Die Nase ragte trotz aller Einparkbemühungen (es gab hier extra einen Einweiser, der zugleich als Wächter fungierte) leicht in die Fahrspur hinein. Doch an der Rezeption bemühte man sich, unsere Bedenken zu zerstreuen, man hätte schon oft so große oder größere Autos hier geparkt und nie sei was passiert … 

Unser Zimmer war dann im Grunde völlig überdimensioniert für uns, doch war nur noch dieses 3-4-Bett-Zimmer frei gewesen (jedenfalls bei Booking), das ganz offensichtlich für Familien konzipiert war. Das Einzelbett für ein Kind stand relativ unauffällig in einer Nische hinter dem Bad, im geräumigen Hauptraum ein riesiges Doppelbett, sowie ein Sofa, das ebenfalls noch zu einer Liege hätte ausgeklappt werden können. Das Bad war dagegen vergleichsweise winzig, aber für uns natürlich völlig ausreichend.
 
Dimensionen und Design (viel Gold und Schnörkel) waren ein deutliches Anzeichen, dass wir uns nun schon in sehr orientalischen Gefilden befanden. In Koplik und ebenso in den Randbereichen von Shkodra wirkten außerdem manche Straßen schon eher wie Basare. Ja, und dann natürlich die Moscheen: von der hiesigen erklang um 16 Uhr der Gesang des Muezzins - und es war tatsächlich eher ein Gesang als ein bloßer Ruf! 

Wegen des Regens, der schon während unseres Mittagessens eingesetzt und sich mittlerweile zu einem anhaltenden Wolkenbruch ausgewachsen hatte, waren wir nicht sonderlich in Eile, die Stadt zu erkunden. Doch schließlich rafften wir uns immerhin zum Besuch des Fotomuseums Muzeu Kombëtar i Fotografisë Marubi auf. Zum Glück war der Weg dorthin nicht weit, denn sogar gerade mal 10 Minuten Gehzeit genügten, um Günters Schuhe völlig zu durchnässen und die Hosen ziemlich anzufeuchten, und auch mein Schirm schützte mich nur bedingt. 

Das Museum zeigte zum einen eine Dauerausstellung von Fotografien aus dem Albanien um die Wende zum 20. Jahrhundert, zur Pionierzeit der Fotografie, zum anderen eine aktuelle Ausstellung mit Fotos, die eine Fotografin zwischen 1991 und heute in Albanien aufgenommen hatte. Zufällig handelte es sich dabei um eine Deutsche und gebürtige Münchnerin, Jutta Benzenberg, die 1991, aufgerüttelt durch Bilder eines überfüllten Flüchtlingsschiffs auf dem Weg von Albanien nach Bari, hier hergekommen und geblieben war. Sowohl die zeitgenössischen Fotos (teils schwarzweiß, überwiegend in Farbe und manche echte Großformate, ein Gutteil davon Porträts), als auch die historischen waren sehr eindrucksvoll und zeigten dieses Land aus verschiedensten Blickwinkeln, die einem als Tourist sonst eher verborgen bleiben. Nettes Detail: in der historischen Ausstellung war ein Raum wie ein Fotostudio um 1900 eingerichtet und man konnte sich durch ein kleines Fensterchen im Stil dieser Zeit auf dem eigenen Handy porträtieren (lassen). 


 Großformatige Porträtaufnahme einer albanischen
"Eingeschworenen Jungfrau" [*] (von Jutta Benzenberg)


[*"Eingeschworene Jungfrauen" waren Frauen aus ländlichen Gegenden im Norden Albaniens, die sich aus bestimmten Gründen dazu entschlossen hatten, wie Männer zu leben, und dies durch einen Schwur besiegelt hatten. Ein Grund konnte beispielsweise sein, dass es in ihrer Familie sonst kein männliches Oberhaupt mehr gegeben hätte. Mittlerweile ist der Brauch unüblich geworden und es gibt nur noch wenige davon.]

Vom Museum trabten wir dann rasch durch den Regen zum Restaurant „Pasta e Vino“, wo es zum Abschluss des Tages die zweite warme Mahlzeit für uns gab. (So langsam wurde es daher höchste Zeit, dass wir uns wieder mal bewegten …) Der Name war hier Programm und so genossen wir zum relativ teuren regionalen Wein (Kallmeti – eine spezielle Rebsorte von hier) Risotto und Pasta. Und weil es mich dann wider jede Vernunft noch nach einem Nachtisch gelüstete, gab es zum Abschluss eine Art Käsekuchen im Glas, garniert mit einer Pistazien-Paste – ziemlich zäh, ziemlich süß, aber auf jeden Fall das i-Tüpfelchen auf dem Ganzen.


Dienstag, 27. 7. – Shkodër, The Red Bricks Hotel


Besichtigungstag in Shkodër

Verglichen mit Montag hatte sich das Wetter immens verbessert und abgesehen von einem kurzen, heftigen Gewitterschauer, der uns nachmittags wenige hundert Meter vom Hotel entfernt erwischte, blieb es den ganzen Tag trocken. Sogar die Sonne ließ sich ab und an blicken und die Temperaturen schwankten zwischen angenehm und fast schon zu schwül und heiß.
 
Um zur Rozafa-Festung, zu gelangen, war ein längerer Fußmarsch vom Zentrum bis in die südwestlichen Außenbezirke der Stadt nötig. Wir folgten fast die ganze Zeit der Straße, die direkt am Hotel vorbeiführte und anfangs von vielen Geschäften und Läden gesäumt wurde: Buchläden, Friseure, Barbiere (in Albanien als „Berber“ bezeichnet), Blumenläden, Obstverkäufer, Bäcker, Lebensmittelläden, Cafés reihten sich aneinander. Zuletzt, als wir uns schon recht weit vom Zentrum entfernt hatten, gab es dann eher Autowerkstätten und Tankstellen. Schließlich bogen wir auf ein schmales Sträßchen Richtung Festung ab, auf dem uns gleich mal ein paar Touristenbusse entgegen kamen. 


In den Straßen von Shkodra sind auffallend viele Radler und vor
 allem auch Radlerinnen (hier leider nicht verewigt) unterwegs.
(Man beachte die Fahrradabstellanlage vor der Parruca-Moschee) 


Beim "Berber" brummt das Geschäft.


Improvisierter Marktstand am Straßenrand


Die Wohnhäuser auf der kompletten Strecke wirkten zumindest äußerlich ziemlich heruntergekommen, doch zum Kontrast waren manche Balkone liebevoll mit Blumen bepflanzt. Und überall lag – je weiter weg vom Zentrum desto mehr – massenhaft Müll an den Straßenrändern. Die Hunde und Katzen und Hühner, die zwischen Häusern und Müll lebten, schienen allesamt eher ängstlich zu sein. Einmal lag ein totes Kätzchen mitten auf dem Gehweg und ein anderes wäre vor unseren Augen beinahe von einem Bus überrollt worden. 


Nicht schön, aber bunt und teils üppig begrünt.


Straßenhund mit Ohrmarke


Mülltonnen-Katze


Günter schlug vor, die erste ausladende Serpentine der Zufahrtsstraße zur Festung auf einem Trampelpfad abzukürzen, doch die dort ansässigen Hunde wirkten mir zu angriffslustig, so hielten wir uns denn doch lieber an die Straße. 

Die Festung kostete 400 Lek Eintritt pro Nase, was aber keinesfalls zu viel war für die stattliche Burganlage mit toller Aussicht auf die Stadt, den See, die drei Flüsse (Buna, Drin und Kir), die sich hier treffen, und die Berge im Norden und Osten, über denen schon wieder (oder noch immer) dunkle Wolken hingen. Nach einem ausführlichen Rundgang mit vielen Foto- und Aussichtsstopps ruhten wir uns am Fuß der Kirchen- bzw. Moscheen-Ruine (erst war sie das eine, dann das andere, später ein Munitionsdepot und Anfang des 20. Jahrhunderts flog dieses bei einer Explosion in die Luft …) kurz aus und überlegten uns eine alternative Strecke für den Rückweg. 


Blick von der Rozafa-Festung über den Fluss Buna
 hinweg zum Skutarisee


Shkodra


Über der Festung weht die albanische Flagge.


Im Einzugsgebiet des Flusses Drin hat es
 offenbar auch schon stark geregnet.


Ruine der ehemaligen Kirche bzw. Moschee in der Festung


Über den Bergen herrscht Weltuntergangsstimmung,
während die Stadt noch in der Sonne liegt.


Gegenüber vom Burgberg gab es noch einen weiteren Hügel, an dem entlang eine frisch asphaltierte Wohnstraße wieder Richtung Stadt führte. Von hier konnten wir noch einmal auf die Bleimoschee hinabblicken, die einzige noch im Original erhaltene Moschee aus vor-sozialistischer Zeit. Einzig das Minarett, das bereits bei einem Erdbeben im Jahr 1907 einstürzte, fehlt bis heute.

Irgendwann endete die Teerstraße bzw. bog ins Tal ab, wir aber gingen geradeaus über den Hügel weiter, erst auf einem breiten Schotterweg, der an verschiedenen verfallenen Gebäuden vorbeiführte, später auf einem Ziegenpfad, der teils schon recht zugewuchert war. Zuletzt ging es recht steil bergab, in und neben einem mehrheitlich trockenen Bachbett, ehe wir wieder auf eine richtige Straße und Wohnbebauung stießen.


Bleimoschee (rechts unten)


Zum Glück entlud sich das drohende Gewitter
 erst viel später über Shkodra.


"Wildlife" in der Stadt - eine griechischen Landschildkröte

 
So kehrten wir in großem Bogen ins Zentrum zurück, das wir schließlich bei der Kathedrale von Shkodra wieder erreichten. Quasi durch den Hintereingang gelangten wir so in die Fußgängerzone und während Günter noch ein paar verfallene Gebäude fotografierte, von denen praktisch nur noch die Fassaden standen, wünschte ich mir so langsam einzig einen Platz zum Hinsetzen und etwas, um das riesige Loch in meinem Magen zu füllen …


Sheshi "Isa Boletini" -
Denkmal eines albanischen Freiheitskämpfers


Kathedrale St. Stephan - im Vordergrund
mehrere Exemplare der beliebtesten Automarke in Albanien ...


Nur noch Fassade: ...


... Gebäude in der Rruga G'juhadol


Mit dem „Sol Bakery Caffè“ trafen wir in diesem Sinne nicht die allerbeste Wahl, weil wir dort erst ärgerlich lang warteten, bis wir auch nur unsere Getränke bekamen. Doch kaum standen diese dann auf dem Tisch, kam auch schon der Griechische Salat, dicht gefolgt von der Pizza „Sol“, die wir uns beide brüderlich teilten. Schräg gegenüber lockte beim Weitergehen die „Bar Pasticeri Flo“ mit einer großen Eistheke. Ja, und dann, kaum dass wir diese wieder verlassen hatten und uns mit unserem Eis gemütlich auf einer Bank niederlassen wollten, ereilte uns der besagte Gewitterschauer. 

Während wir uns vor dem Hotel Colloseum untergestellt hatten, blitzte und donnerte es einmal so kurz hintereinander und so laut, dass der Einschlag in unmittelbarer Nähe gewesen sein muss – vielleicht sogar irgendwo bei der Ebu Bekr Moschee direkt gegenüber, denn abends, als wir am Haupteingang vorbeikamen, prangte dort ein Hinweis, dass die Moschee bis auf weiteres geschlossen sei. Und dies schien auch die Gläubigen zu überraschen, die auf den Ruf des Muezzins hin um diese Zeit zum Gebet kommen wollten. 


Kurz nach dem Gewitter


Den späten Nachmittag verbummelten wir weitgehend im Hotel. Ich schrieb Tagebuch, Günter versuchte noch etwas mehr über Theth herauszufinden und überzeugte sich immer mal wieder davon, dass der Wetterbericht für die kommenden Tage noch immer nicht besser geworden war. Außerdem fragte er per Whatsapp beim Besitzer des angeblich besten Campingplatzes in und um Theth (was sehr relativ war, wie wir anderntags feststellten, aber dazu später mehr …) an, ob dieser geöffnet und, falls ja, für uns noch Platz sei. Beides wurde in Minutenschnelle positiv beschieden und so konnten wir uns immerhin in diesem Punkt beruhigt auf den Weg in die Berge machen.

Gegen Abend kam die Sonne heraus und das Licht war so schön, dass es uns doch noch einmal in die Stadt zog. In beiden Kirchen, die wir gerne von innen besichtigt hätten, (Franziskanerkirche und Kathedrale Sankt Stephan) fand jedoch um diese Zeit gerade ein Gottesdienst statt, so dass wir nur ein paar vorsichtige Blicke vom Eingang her riskierten. – Schade vor allem bei der Franziskanerkirche, in der ich mir gerne die Bilder angesehen hätte, die in unserem Reiseführer („Albanien“, Frank Dietze und Shkëlzen Alite, Trescher Verlag 2022) ausführlich beschrieben sind. Insbesondere „Die große Verleumdung“ hätte mich interessiert, ein Bild, auf dem der Teufel einen Partisanen reitet, und Franziskanermönche mit Waffen in den Händen zu sehen sind. Letztere wurden den Ordensbrüdern bei der dargestellten Begebenheit offenbar untergeschoben, um sie zu diskreditieren. 


Abendgottesdienst in der Stephanskathedrale - das Porträt von
Mutter Teresa (die ja albanische Wurzeln hatte) erinnert an die
Wiedereröffnung der Kirche 1991, bei der diese anwesend war.


In der Fußgängerzone, der Rruga Kolë Idromeno


Zuletzt gingen wir noch einmal an der Zentralmoschee vorbei, diesmal auf der anderen Seite, wo sich der Haupteingang befindet, und entdeckten bei der Gelegenheit auch noch die orthodoxe Kathedrale direkt nebenan. Doch auch hier war eine Besichtigung - zumindest jetzt am Abend - nicht möglich.

Sämtliche Kirchen und Moscheen waren im Übrigen zu Hoxhas Zeiten, als alle Religionen komplett verboten waren, mindestens umgewidmet, wenn nicht gleich ganz zerstört und wurden demnach erst in den letzten 30 Jahren wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt oder neu errichtet. 

[In Bezug auf die jüngere Geschichte Albaniens gibt es bei BR2 einen interessanten Podcast: Die 12-teilige Lesung des autobiographischen Buchs „Frei“ der albanischen Schriftstellerin Lea Ypi.]


Kinderbuchklassiker (u.a. Jim Knopf) auf albansich -
an einem Kiosk entdeckt


Fürs Abendessen steuerten wir das Restaurant „Aroma“ an, wo uns dann als Rinderfilet mit Trockenfrüchten und Nüssen bzw. Kalbsfilet mit Gemüse jeweils das mit Abstand beste Fleisch serviert wurde, das wir bis dahin auf der ganzen Reise gegessen hatten. Natürlich hatte dies aber auch seinen Preis: inklusive der Flasche albanischen Weißwein zahlten wir über 50 €. – Für Albanien ein stolzer Betrag, in München dagegen hätte man vermutlich für das Fleisch allein schon mehr berappen müssen.


Wenn es mal nicht regnet, ist abends ganz schön was los
 im Zentrum von Shkodra.


Damit war unsere Zeit in der Stadt auch schon wieder beinahe um und wir waren gespannt, was uns in den Bergen rund um Theth erwartete. Und allen deprimierenden Wettervorhersagen zum Trotz hofften wir, dass uns dort in den kommenden Tagen die eine oder andere Wanderung vergönnt sein würde.

Wie es uns dort ergangen ist und was wir auf der Reise sonst noch erlebt haben, könnt Ihr hier erfahren.