Text: Eva Irmler
Fotos: Günter Schmidt
Muddus
Freitag, 25. 9.
Morgens war es noch bedeckt, aber der Regen hatte komplett aufgehört, und während wir beim Frühstück saßen, kamen schon die ersten Sonnenstrahlen. Unseren Wanderplänen stand also nichts im Weg und so machten wir uns bald Richtung Muddus-Nationalpark auf.
Bei der Anfahrt zum Parkeingang bei Skäjdde (oder Skaite – in dieser Gegend war alles in mindestens zwei Varianten ausgeschildert, auf schwedisch und samisch) stellten wir fest, dass es tatsächlich auch deutlich wärmer war als am Vortag. Hatte es sich da so zwischen 5 und 6°C eingependelt, zeigte das Thermometer nun schon um 10 Uhr morgens 10°C.
Nach einer guten halben Stunde hatten wir den Parkplatz erreicht, auf dem schon einige Autos und Wohnmobile standen, etliche davon mit deutschen Kennzeichen. Doch anscheinend hatten wir uns mit dem Weg zu den beiden Wasserfällen „Askasfallet“ und „Muddusfallet“ nicht die beliebteste aller Routen ausgesucht, denn wir trafen letztlich den ganzen Tag über nur wenige andere Wanderer.
Auf dem Hinweg kamen uns lediglich zwei Pärchen entgegen, eines davon mit schwerem Übernachtungsgepäck. Und beim Zurück begegnete uns ein Paar und später eine allein wandernde junge Frau, jeweils mit riesigen Rucksäcken. Letztere trafen wir erst, als wir noch etwa ½ h vom Parkplatz entfernt waren und die Sonne schon fast unterging. Ob sie es wohl noch vor Einbruch der Dunkelheit zu einem der Zeltplätze rund um den Muddus-Wasserfall geschafft hat? – Ich fürchte, eher nicht. Doch im Notfall wird sich für sie in diesem Nationalpark, der über weite Strecken aus schon fast parkähnlichem Wald bestand, sicher eine Möglichkeit gefunden haben, ihr Zelt aufzustellen.
Zwischen den Bäumen ist hier gut wandeln - und im Notfall auch massig Platz für ein Zelt. |
Günter hätte sich gewünscht, noch viel tiefer in den Park vordringen zu können – vor allem der Elche wegen, die sich jetzt doch endlich mal zeigen müssten! Von einem Aussichtsturm ("Muddusluobbal") könnte man den großen See im Zentrum des Schutzgebiets, den Muddusjaure, überblicken und vielleicht kommen die Tiere in dieser abgelegenen Gegend ja tatsächlich eher zum Vorschein. Bis dahin wären es aber zusätzlich zu den 7 km bis zum Muddus-Wasserfall noch weitere 9 km gewesen, hin und zurück also insgesamt 32 km, was für einen Tag (und nur wandernderweise) einfach zu viel geworden wäre.
Also ging es erst mit vielen Aussichtsabstechern und Fotostopps zu den Wasserfällen, pausierten wir kurz bei einem kleinen See mit Zeltplatz und entschieden uns dann, noch etwa eine Stunde weiter Richtung Muddusluobbal zu wandern, bei Gelegenheit eine späte Mittagsrast einzulegen und anschließend umzudrehen.
Askasfallet |
Muddusfallet |
So weit so gut, doch hatten wir die Rechnung ohne den Wettergott gemacht, der leider seinen einzigen Regenschauer des Tages genau auf unsere Rast legte … Zwar regnete es weder besonders heftig noch besonders lang, aber es genügte doch völlig, um uns unsere Pause zu vermiesen. Dabei waren wir extra noch über Gestrüpp und moosige bis glitschige Felsen zu einem Bach abgestiegen, doch lauschig wäre anders gewesen …
Einziger Lichtblick: als die Sonne wieder zum Vorschein kam, gab es für wenige Minuten einen vollständigen Regenbogen zu bewundern. Wir aber saßen auch dann noch im kühlen Schatten, da die Sonne jetzt (nach 15 Uhr) schon wieder ziemlich tief hinter den Bäumen stand.
Regenbogen über dem Muddusälven |
So hielten wir uns nur so lange auf wie nötig und machten uns dann auf den langen Rückweg. Meine Laune sank bei den ersten Metern zurück zum Wanderweg zunächst noch vollends auf den Tiefpunkt, da ich es tatsächlich schaffte, auf einem der Steine im Bach abzurutschen und mit einem Fuß im Wasser zu landen … Aber gut, der Schuh hielt halbwegs dicht und so trabten wir bei immer besserem Wetter und golden durch die Bäume scheinender Abendsonne in etwa 2½ Stunden auf direktem Weg zurück zum Parkeingang.
Kurz nach 18 Uhr waren wir wieder beim Auto, da wir morgens gegen 10.30 Uhr gestartet waren, bedeutete das, dass wir stolze 7½ Stunden unterwegs gewesen waren, und entsprechend müde Füße hatten wir nun.
Hungrig waren wir natürlich auch, so dass wir in Jokkmokk gleich das „Restaurang Lilla Paradiset“ ansteuerten, das mindestens 50 verschiedene Pizzen und ein paar andere Gerichte anbot. Wir wählten aufs Geratewohl zwei Pizzen aus, beide ganz ok, wenn auf der meinen auch unnötigerweise eine gelbliche Fertigsauce verteilt war, die alle anderen Geschmäcker überlagerte. Dazu ein Bier, Internet-Nachrichten und Berieselung aus dem Schwedischen Fernsehen („Milljonären“) und dann ging‘s satt und zufrieden in „unsere“ Hütte ins Warme.
Abendstimmung auf dem Rückweg nach Jokkmokk |
An diesem Abend zeigte sich gegen später noch herrliches Nordlicht, anfangs allerdings nur in einer Himmelsrichtung, die vom Campingplatz aus nur sehr eingeschränkt einsehbar war.
Polarlichter über "unserer" Hütte |
Sarek
Samstag, 26. 9.
Nachts lag ich noch eine Zeitlang wach und, als ich aus dem Fensterchen der Schlafkammer schaute, staunte ich nicht schlecht: Der ganze Himmel stand in leuchtend grünen Flammen! Das musste Günter natürlich auch sehen und so weckte ich ihn schnell auf. Beide liefen wir mit den Daunenjacken über den Schlafanzügen nach draußen, um das Spektakel ausgiebig zu bewundern.
Ursa major und Aurora borealis |
Morgens nach dem Frühstück, zu dem es ausnahmsweise einen Schokokuchen gab, der uns beim letzten Einkauf unwiderstehlich angelacht hatte, war dann Zusammenpacken und Hütte putzen angesagt. Kurz vor 11 war alles erledigt (viel war ja eh nicht zu tun gewesen nach dem bisschen Zeit, das wir hier verbracht hatten) und Günter trug den Schlüssel zurück an die Rezeption. Eigentlich hatten wir angenommen, dass jemand unsere „Endreinigung“ kontrollieren würde, aber offenbar sahen wir vertrauenswürdig genug aus, dass dies nicht für nötig erachtet wurde.
An der Tankstelle in Jokkmokk füllte Günter den Tank des Isuzu auf, während ich im Shop wieder einmal nach Gas für den Kocher suchte. Diesmal wurde ich tatsächlich fündig und wir erstanden eine große (450 g) Kartusche für 95 Kronen.
Anschließend komplettierten wir im Coop unsere Vorräte für die kommenden Tage und dann war es zwar erst halb 12, aber ein Mittagessen hätte schon noch gepasst, ehe es in die Wildnis gehen sollte. Beim nun folgenden Rundgang durch Jokkmokk, stellten wir jedoch fest, dass Googles Informationen zu den hiesigen Restaurants und Öffnungszeiten ziemlich überholt waren: Das Café, das wir als erstes ansteuerten, hatte definitiv schon länger die Türen für immer geschlossen. Ein Thai-Imbiss hatte samstags Ruhetag und sowieso schon für den Winter dicht gemacht. Wäre letztlich nur die Pizzeria von gestern Abend geblieben, aber darauf hatten wir nicht schon wieder Lust.
So rollten wir ohne Mittagessen aus Jokkmokk hinaus und begaben uns auf die ca. 120 km lange Fahrt nach Kvikkjokk, einer kleinen Ortschaft mit nur wenigen permanenten Einwohnern (aber, wie wir später feststellten, jeder Menge Wochenendhäusern), die sich stolz „Tor zum Sarek“ nennt.
Bei schönstem Wetter geht es Richtung Kvikkjokk. |
Das Wetter war an diesem Tag von Anfang an viel, viel besser als vorhergesagt. Statt des prognostizierten Regens blieb es trocken, klarte immer mehr auf und später schien fast durchgehend die Sonne. So erschien es uns nun doch vernünftig, die eher kurze Tour auf den Sjejrak, den „Hausberg“ von Kvikkjokk, schon heute anzugehen.
Da es auch unterwegs in der „Årrenjarka Mountain Lodge“ kein Mittagessen für uns gegeben hatte (noch machten wir uns aber Hoffnungen für abends, da das Restaurant von 15-19 Uhr wieder geöffnet sein sollte), vesperten wir auf der Ladeklappe in der Sonne, was von der Temperatur her noch gerade so ok war. Anschließend zog ich mich schnell zum Wandern um und wir marschierten los.
Abgesehen von den sumpfigen Passagen und dem erstaunlich hart gefrorenen Schnee, der im oberen Drittel über weite Strecken den Weg mit einer dünnen Schicht überzog, war es eine nette kleine Wanderung und auch endlich mal wieder eine klassische Bergtour, also hoch bis zum Gipfel und anschließend wieder runter – fertig! Kvikkjokk, bzw. unser Parkplatz dort, lag auf ca. 340 m, unser Gipfel befand sich auf etwas mehr als 800 m. Um die 470 m Aufstieg waren es also, die wir in einer guten Stunde bewältigten.
Wie meist kam ich etwas nach Günter oben an, der schon dabei war, das tolle Sarek-Schneeberg-und-Flussdelta-Panorama in unzähligen Fotos festzuhalten. Die Aussicht war aber auch wirklich gigantisch, doch leider pustete uns der kalte Wind vom Sarek her in kürzester Zeit den letzten Rest Wärme aus den Gliedern.
Kvikkjokk liegt am Zusammenfluss zweier Flüsse, die hier ein weitläufiges Delta bilden. |
Die Schneegipfel des Sarek-Nationalparks |
Hochplateau zwischen den Gipfeln des Sjejrak |
Wir waren nur auf den erstbesten Aussichtspunkt gestiegen, nicht unbedingt den höchsten – der Sjejrak besteht aus einem Hochplateau mit mehreren Gipfeln – für heute war uns das aber genug. Für den Abstieg wählten wir zunächst eine Variante, die auf der Rückseite unseres Hügels zu zwei Hütten an einem hübschen kleinen See führte. Anschließend ging’s bald zum Aufstiegsweg zurück und auf diesem flott ins Tal. Alles in allem waren wir knapp 3 Stunden unterwegs, ohne großartige Rast, denn oben war’s uns zu kalt und zugig, unten zu nass.
Seeidyll mit Sarekblick |
Und dann rollten wir zurück in Richtung Jokkmokk, holten uns unterwegs eine Abfuhr in Sachen Abendessen bei der Mountain Lodge („Sorry, prebooked guests only …“) und bogen schließlich zum Wanderparkplatz an der Sitoälvsbron ab, der Brücke über den Fluss Sitoälv, die Ausgangpunkt für unsere morgige Wanderung zum Sarek-Nationalpark sein sollte.
Abendstimmung auf dem Weg zur Sitoälvsbron |
Hier wollten wir die Nacht verbringen und hofften, dass es trotz Frost in unseren Schlafsäcken irgendwann warm werden würde. Für Kvikkjokk waren -5°C angesagt, hier waren wir aber noch gut 100 m höher …
Der Sarek ist unter den Nationalparks Schwedens der abgelegenste und am schwersten zugängliche. Es gibt keinen Parkeingang, der mit dem Auto zu erreichen wäre, stattdessen sind, von wo man auch startet, bis zur Parkgrenze jeweils schon einige Kilometer zu Fuß zu bewältigen. An unserem Übernachtungsplatz begann eine auf mindestens zwei Tage ausgelegte Wanderung zum Skierffe, einem berühmten Aussichtsberg, der gerade so eben selbst im Park liegt.
Anderntags wollten wir versuchen, möglichst nah an dieses Ziel zu gelangen – in einem Tag, da wir diesmal nicht für Wanderungen mit Zeltübernachtung ausgerüstet waren. Zelt, große Rucksäcke und Isomatten waren daheim geblieben, da wir ursprünglich gar nicht ernsthaft damit gerechnet hatten, so weit in den Norden vorzudringen. Und in den kleineren und besser erreichbaren Parks weiter im Süden sahen wir wenig Grund, für mehrere Tage auf Wanderschaft zu gehen.
Einen nicht unbedeutenden Teil der Wanderung hätte man sich sparen können, indem man per Boot über den See "Laitaure" übersetzte. Leider hatte der kommerzielle Bootsservice aber eine Woche zuvor seine Dienste für diese Saison eingestellt …
Sonntag, 27.9.
Als wir am Sonntagmorgen aufwachten, war es noch knackig kalt und unser Dach von innen komplett und dick vereist. Wir zögerten das Aufstehen dann bis 7.30 Uhr hinaus, wohl wissend, dass wir auf diese Art erst sehr spät wieder von der geplanten Tour zurückkommen würden. Aber bei allzu klirrender Kälte zu starten, hätte trotzdem wenig Sinn gehabt, da wir die ersten 10 km diesmal mit den Rollern zurücklegen wollten. Dieses Stück Weg sollte nach unseren Informationen ein relativ gut ausgebauter Forstweg sein und wurde daher auch von vielen anderen Wanderern per Fahrrad abgekürzt.
Um beim Anziehen nicht gleich in Schüttelfrost zu verfallen, heizte Günter schon mal mit dem Kocher etwas vor, woraufhin es bald vom Dach zu tropfen begann. Zum Spülen nach dem Frühstück machten wir, wie schon am Abend zuvor, ebenfalls extra Wasser heiß. In dem Eiswasser aus unseren Flaschen und dem Kanister wären unsere Finger ziemlich schnell erstarrt und nach der Warmwasserbehandlung konnte das Geschirr auch eher als sauber durchgehen ...
Günter holte die Roller aus dem Auto und machte sie bereit zur Benutzung (Lenker wieder hochstellen und festziehen, bei seinem montierte er sogar noch das Hinterrad in die „Offroad“-Stellung mit etwas mehr Bodenfreiheit um, die ich schon von Anfang an eingestellt hatte), und dann konnte es losgehen.
Der Plan war, wie gesagt, erst 10 km zu rollern bis der Forstweg am Laitaure endete, dann die Roller dort zu deponieren (sogar an ein Schloss hatten wir gedacht …) und die verbleibenden 6 km bis nach Aktse zu wandern, einem Etappenziel für Wanderer auf dem nördlichen Kungsleden. Die komplette Tour zum Skierffe und wieder zurück an einem Tag zu schaffen erschien uns illusorisch, da in dem Fall noch einmal 8 km (mal 2) dazugekommen wären. Doch wir wollten versuchen, von Aktse aus – oder wenn möglich auch schon davor – auf einen Hügel zu steigen, dessen Aussicht dann hoffentlich den berühmten Blick vom Skierffe annähernd ersetzen würde.
Frostiger Start an der Sitoälvsbron |
So rollerten wir denn los mit Stirnband, warmen Handschuhen und auch sonst recht warm gewandet, denn der Frost hatte die Landschaft immer noch fest im Griff. Zunächst ging es gleich hinter dem Parkplatz über den reißenden Fluss, der die ganze sternklare, aber nordlichtfreie Nacht über mächtig gerauscht hatte. Danach begann der Forstweg, der jetzt am Morgen in gefrorenem Zustand überwiegend noch recht gut zu befahren war. Die vielen zugefrorenen Pfützen, die teils über die ganze Breite des Wegs reichten, und die tiefen Spuren von Fahrrad- und Quad-Reifen, waren aber ein deutlicher Hinweis, dass es später recht schlammig und mühsam werden könnte.
Auch jetzt war es allerdings nicht die entspannteste Fortbewegungsweise und trotz der frostigen Außentemperaturen wurde uns bald warm und schließlich sogar richtig heiß, so dass wir Stirnband, Mütze, Handschuhe und die eine oder andere Jacke nach und nach in die Rucksäcke packten. Das Frustrierende beim Rollern war, dass die Bergab-Passagen scheinbar wahnsinnig kurz ausfielen, wirklich ebene Strecken rar waren und es gefühlt die meiste Zeit leicht bis zu steil bergauf ging und wir schon wieder schoben … Hier kam noch erschwerend dazu, dass teilweise auch das Bergabrollen nicht der reine Genuss war, da es doch auch recht holprige Passagen gab, auf denen wir ständig größeren Wackersteinen ausweichen mussten.
Und schon wieder schieben ... |
Trotz alledem und obwohl der Weg zwischenzeitlich nicht enden wollte, erreichten wir nach nahezu exakt 1 ½ Stunden den See, was doch deutlich flotter war als zu Fuß. Vor einer kleinen Unterstandshütte legten wir hier erstmal eine Schokoriegel-Pause ein und schlossen die Roller an einem Bäumchen an.
Am Ufer lagen einige Boote, vermutlich die, mit denen sommers die Wanderer über den See geschippert werden. Doch wir mussten uns nun wohl oder übel auf den länglichen Marsch nach Aktse machen, der zunächst auf Stegen durchs Moor, dann eine Zeitlang mehr oder weniger am Ufer des Sees entlang und schließlich viel zu lang etwas weiter im Hinterland durch den ewig gleichen Kiefern-Fichten-Birkenwald mit Heide-Unterwuchs führte.
Günter hatte im Vorfeld ja befürchtet, dass Aktse nur eine Hütte im Wald ohne jegliche Aussicht wäre. Doch als wir dort nach gut 2 Stunden Anmarsch ankamen, stellten wir zu unserer Freude fest, dass es sich hier, ganz im Gegenteil, um eine ansehnliche Ansammlung von mehreren recht großen Hütten auf einer schönen Wiese am See und dem angrenzenden Hang handelte. Und das Allerbeste: die Aussicht auf den zackigen Skierffe und die Schneegipfel des Sarek war schon von hier aus genial und noch dazu hatten wir allerschönsten Sonnenschein!
Aktse |
Wir beschlossen dann, vor der erstbesten Hütte, die offenbar gerade nicht bewohnt wurde, auf dem sonnenwarmen, da hölzernen Vorplatz der Eingangstür zu vespern. Dabei beobachteten wir zwei Frauen und einen Mann, die für einen Fotografen mit Schubkarre und Wassereimer posierten. Wie sich herausstellte, bzw. wie uns eine der beiden jungen Frauen im Vorbeigehen anschließend erzählte, handelte es sich um ein Foto-Shooting von drei Italiener(inne)n und einem Deutschen, die wohl alle gerade in Uppsala lebten (studierten?). Die sehr gesprächige Italienerin erzählte in den paar Minuten, die wir miteinander smalltalkten noch, dass sie mal für 3 Monate in München beim BR gearbeitet hätte (vermutlich eher ein Praktikum) und dass sich zwei Deutsche gerade mit dem Hubschrauber nach Aktse hatten einfliegen lassen. Letzteres erklärte dann auch das Geknatter, das wir kurz vor unserer Ankunft hier gehört hatten, bei dem wir aber zunächst eher an einen Versorgungs- oder Rettungsflug gedacht hatten.
Wohlverdiente Rast in der Sonne |
Der Weg auf den Skierffe, den wir nach unserer Rast und der netten Unterhaltung einschlugen, führte erst zwischen den anderen Hütten und dann durch Wald bergan. Ziemlich knackig ging es gleich bergauf und, da wir hofften, in der halben Stunde, die wir uns ab hier noch zugestanden, wenigstens die Baumgrenze zu erreichen, gingen wir’s auch zackig an. Und tatsächlich schafften wir es in dieser Zeit gerade so auf ein Hochplateau mit einem kleinen Aussichtshügel, von dem aus sich der ersehnte Blick auf das Delta des Rapaälv eröffnete. Vielleicht nicht ganz so sensationell wie das „Original“, dafür ist auf Günters Fotos nun auch der markante Skierffe selbst noch mit verewigt …
Nammasj, Skierffe und (fast) die ersehnte Aussicht auf das Delta des Rapaälven. |
Richtung Aktse schweift der Blick über den Laitaure. |
Frisch war’s da oben, denn hier spürte man wieder den eisigen Wind von den Schneebergen her, weshalb wir trotz der herrlichen Aussicht nur für ein paar Minuten verweilen wollten und uns bald auf den nicht minder beschwerlichen, 18 km langen Rückweg machten. Vor allem die 10 km mit den Rollern gaben uns am Ende noch den Rest, da der Weg jetzt wirklich über weite Strecken schlammig und zu allem Überfluss noch frisch von mindestens einem Quad umgepflügt war.
Etwas oberhalb von den Hütten gibt es bei Aktse auch jede Menge Zeltmöglichkeiten. |
Doch auch das war irgendwann ausgestanden und wir erreichten kurz nach 18 Uhr wieder die Brücke über „unseren“ Fluss. Kurz nach 9 Uhr war es gewesen, als wir morgens starteten, so waren wir also ziemlich genau 9 Stunden unterwegs gewesen. Die schlammverspritzten Roller bekamen noch ein Bad im Fluss verpasst, wir selbst sahen zwar auch nicht viel besser aus, zogen es aber vor, lieber nicht baden zu gehen …
Ohne Sonne sieht alles gleich viel kälter aus - und ist es auch ... |
Irgendwo zwischen Aktse und dem See war uns auf dem Rückweg die Sonne abhandengekommen und es trübte zusehends ein. Und kaum hatten wir es uns im Campingmobil einigermaßen gemütlich gemacht, platschten auch schon die ersten Tropfen aufs Dach.
Ausnahmsweise blieben wir dann nach dem Abendessen hinten im Aufbau sitzen, da das Auto nach 24 Stunden Herumstehen natürlich auch keine Wärme mehr gespeichert hatte. Hier konnten wir wenigstens noch Tee (mit Schuss ...) kochen und der Kocher heizte uns etwas ein.
Luleå und die Schärenküste
Montag, 28. 9.
Zwar regnete es in der Nacht, die im Übrigen deutlich wärmer als die vorige war, dann nie länger, aber nass war eben doch alles, was draußen geblieben war. So mussten wir morgens insbesondere die Roller erst noch abtrocknen, die jetzt ja wieder vorne im Auto verstaut werden sollten.
Noch immer hatten wir uns nicht endgültig entschieden, ob wir über Finnland zurückfahren oder uns doch lieber wieder in Schweden nach Süden vorarbeiten sollten. Letztlich hing das Ganze nun davon ab, ob unser Isuzu hier in Schweden, konkret bei einer Vertragswerkstatt in Luleå, immerhin den notwendigen Ölwechsel bekommen würde.
Auf Günters Anfrage vom Sonntag war zwar am Montagmorgen recht flott eine Antwort der Werkstatt gekommen, allerdings mit einem Terminangebot für den kompletten, offenbar recht aufwendigen Service am 5. Oktober. So lange wollten und konnten wir nicht hier oben im Norden bleiben, denn am 11.10. mussten wir spätestens wieder zuhause sein. Schließlich vereinbarte Günter für den Ölwechsel einen Termin am folgenden Donnerstag (um 7 Uhr morgens …), weshalb wir Dienstag bis Donnerstagmorgen in und um Luleå verbringen würden.
Bald wurde uns klar, dass es eher schwierig werden würde, die paar Tage dort sinnvoll zu verbringen. Die einzige echte Sehenswürdigkeit der Gegend war die Schärenküste, deren Inseln aber nur bis einschließlich August mit dem Boot zu erreichen waren. Abgesehen davon ging die dichte Bewölkung, die wir morgens an der Sitoälvsbron gehabt hatten, im Lauf des Tages und je näher wir der Küste kamen in allerdickste Nebelsuppe über, so dass die Inseln noch nicht mal ansatzweise auszumachen waren.
Schon morgens hängen die Wolken tief über einem See an unserem Weiterweg. |
Unterwegs hatten wir bei unserer Mini-Wanderung auf den „Oarjemus Stubba“ (1km, 150 Hm …) auch schon kein Glück: Die vielgepriesene Aussicht über den Muddus-Nationalpark war vollkommen von dicken Wolken verschluckt. Nett war’s aber trotzdem, da eine ganz eigentümliche Stimmung zwischen den Krüppelbirken und moosbewachsenen Felsen herrschte.
Ohne Aussicht ... |
... schärft sich der Blick für Details. |
Bei Gällivare, nur etwa 20 km weiter, blinzelte ganz kurz die Sonne hervor und zeigte schmerzhaft, was wir verpassten – nicht in dem Ort, der war eher unspektakulär, aber in der Natur. Im weiteren Verlauf der Fahrt wurde der Nebel dann immer dichter, so dass tatsächlich auch die Sicht beim Autofahren teils massiv eingeschränkt war.
Trotzdem erspähte ich auf einem an sich potthässlichen Kahlschlaggelände im Vorbeifahren zwei Rentiere, da das eine auffällig helles, fast weißes Fell hatte. Günter drehte schnell um und wir konnten auf einem Forstweg recht nah an die Tiere herankommen. Wie sich zeigte, waren es tatsächlich sogar drei Rene, die zwar verwundert, aber nicht sonderlich erschrocken unser Auto und uns beäugten. Viele Fotos später überließen wir sie wieder ihrem Äsen und rollten weiter Richtung Meer.
Das Albino(?)-Ren sorgte mit seinem auffälligen Fell dafür, dass wir auf die Tiere aufmerksam wurden. |
In Töre kehrten wir im Tankstellen-Restaurant „Roadys“ ein, wo es guten Burger mit Pommes und etwas zweifelhaftes Rengeschnetzeltes mit Kartoffelbrei und Preiselbeeren gab. Und dann ging’s im Nebel weiter zum Rörbäcks-Camping, der auf einer Halbinsel etwa 50 km nördlich von Luleå lag und den man über eine 10 km lange Stichstraße erreichte. Zum Glück kam nach jedem Kilometer aufs Neue ein Hinweisschild, denn sonst hätten wir irgendwann nicht mehr geglaubt, dass wir noch auf der richtigen Fährte waren.
Wie nicht anders zu erwarten, war die Rezeption nicht besetzt, aber auf unzähligen Zetteln stand die immer gleiche Nummer, die man anrufen sollte. Günters erste Versuche schlugen fehl – vermutlich des schlechten Empfangs wegen – schließlich kam er aber doch durch und Platzwart Martin versprach zu kommen. Eine Viertelstunde später hatte sich noch nichts getan, doch nach Günters zweitem Anruf dauerte es vielleicht gerade mal eine Minute und der Typ war da und entschuldigte sich 100 Mal, er sei eingeschlafen … Immerhin berechnete er für die Übernachtung dann nur den Zelttarif (15 €).
So suchten wir uns einen Platz, der nicht zu weit vom Servicegebäude entfernt war, aber auch mit Blick aufs Meer - so man es denn gesehen hätte - auf dem riesigen Areal, das wir an diesem Abend ganz für uns alleine hatten.
Dienstag, 29. 9.
An diesem vernebelten Dienstag blieben wir morgens recht lang liegen, duschten dann beide (endlich mal wieder nach 3 Tagen!) und wurschtelten nach dem Frühstück noch alles Mögliche. Ehe wir uns gegen halb elf auf den Weg machten, sagten wir beim Platzwart telefonisch Bescheid, dass wir eine weitere Nacht bleiben würden.
Zunächst versuchten wir dann unser Glück auf der anderen Seite der Halbinsel, auf der auch der Campingplatz lag, wohin es aber leider keine direkte Verbindung gab. Stattdessen mussten wir zurück zur E4, auf dieser ein paar Kilometer nach Norden und anschließend wieder auf kleinen Sträßchen und Feldwegen Richtung Meer kurven. Entlang des Siknäsfjords ist hier ein Teil der Landschaft Schutzgebiet, zudem ist die Halbinsel wohl als Elchjagdrevier bekannt. Jetzt im Herbst war eigentlich Jagdsaison, doch gerade hatte diese anscheinend wegen der Brunft Pause. Jäger begegneten uns jedenfalls keine – aber leider auch kein Elch …
Auf verschlungenen Pfaden Richtung Meer. |
Elch"jagd" im Nebel ... |
Nach Autoabstechern zu einem Hügel mit alten Bunkeranlagen und in ein Moorgebiet, rollten wir so nah es irgendwie ging zur Südspitze und folgten dann noch einem Trampelpfad zum Meer, der wohl hauptsächlich für die Bewohner der Ferienhaussiedlung dort existierte. Hier klarte es nun gerade ein bisschen auf, fast konnte man schon die Sonne erahnen und so konnten wir immerhin einen Blick auf ein paar der berühmten Inseln erhaschen.
Zum Mittagessen ging’s dann noch einmal ins „Roadys“, das uns auch bei diesem zweiten Besuch wieder absolut zufrieden stellte. Zu unseren a la Carte bestellten Fischgerichten konnte man sich mittags noch Salat von einem recht vielseitigen Buffet nehmen und Kaffee und Kekse waren ebenfalls inbegriffen.
Anschließend rollten wir 25 km bis Kalix, dem nächsten größeren Ort im Norden, zum Einkaufen in einem ziemlich großen Coop. Hier war die finnische Grenze bei Haparanda gerade mal noch einen Katzensprung von 50 km entfernt. Doch für uns war Finnland mittlerweile wieder unerreichbar, da die Einreise aus Schweden wegen steigender Corona-Fallzahlen in manchen Landesteilen seit einigen Tagen erneut verboten war. Und ganz unabhängig davon hatten wir uns ja schon durch den Werkstatttermin in Luleå entschieden, wieder in Schweden auf Südkurs zu gehen.
Immer auf der Suche nach weiteren Sehenswürdigkeiten beschlossen wir dann, einen Eisbrecher zu besichtigen, der noch ein Stückchen weiter nördlich und wieder auf einer Insel oder Halbinsel vor Anker liegen sollte. Als wir aber das Ende der Straße erreicht hatten, standen wir vor einem fest verschlossenen Tor, an dem auch zu Fuß kein Weg vorbei führte. Ein Schild hieß einen zwar „herzlich willkommen“ beim Eisbrecher, doch das Vorhängeschloss und die Kette sprachen eine andere Sprache …
Gut, auch wieder nichts gewesen, also zurück im schon wieder dichter werdenden Nebel. Auf der Anfahrt hatten wir ein paar Kilometer landeinwärts ein Schild mit einem Wandersymbol bemerkt und hier legten wir nun den letzten Stopp des Tages ein. Ein Wegweiser und die stilisierte Wanderfamilie (Papa mit Rucksack, Mama mit Kind an der Hand …) verwiesen auf ein Ziel namens „Gölihatten“ und ein breiter Schotterweg führte gleich stramm bergan auf einen Hügel. Zunächst ging’s ein paar hundert Meter durch Wald, dann kamen wir bald zu einer Steinhalde, wie wir sie auch schon an der Höga Kusten gesehen hatten. Offenbar hatte sich das Land auch hier nach der Eiszeit gehoben, sodass ehemaliges Küstengeröll nun viele Meter über dem aktuellen Meeresniveau zu finden war.
Etwas weiter oben dann noch eine Ansammlung von großen Felsen, vielleicht eine frühere Schäreninsel, durch die ein Bohlen- und Leiterpfad führte. Auf dem Abstieg entdeckten wir den eigentlichen Fußweg, der uns direkt durch die Schotterfläche und dann durch den Wald schnell wieder zum Auto brachte. Auch das also keine „echte“ Wanderung, aber immerhin noch ein netter Spaziergang zum Füße vertreten.
Von hier ging's dann wieder zurück zum Campingplatz, wo sich inzwischen leider ein junges Paar mit seinem VW-Bus genau auf „unseren“ Platz gestellt hatte, den die beiden offensichtlich ebenfalls gleich einladend gefunden hatten. So nahmen wir eben mit dem zweitbesten vorlieb, und da es ganz in der Nähe einen Wasseranschluss mit Schlauch gab, „duschte“ Günter noch den Isuzu, allerdings mit eher mäßigem Erfolg und der lästigen Nebenwirkung, dass es auch im Aufbau ziemlich nass wurde …
Unmittelbar neben dem WC-Dusch-Küchengebäude gab es hier eine Sauna, die wir an diesem Abend zu nutzen gedachten, und so heizte Günter nun den elektrischen Saunaofen an. Eine Stunde später zeigte das Thermometer zwar erst knapp über 50°C, aber wir setzten uns trotzdem schon mal rein. Und im Lauf der folgenden Stunde schafften es der Ofen und mehrere Aufgüsse immerhin, die Luft im höher gelegenen Teil der Sauna bis auf 62°C zu erwärmen. Der Boden jedoch, der lediglich aus einfachen Brettern bestand, zwischen denen man die Erde unter der Hütte sah, blieb bis zuletzt ziemlich kalt.
Nach dem Saunieren und der anschließenden Dusche war mir tatsächlich zunächst noch so warm, dass ich die Jacke, die ich auf dem Hinweg unentbehrlich gefunden hatte, nun gar nicht erst anzog. Allzu lang hielt der Effekt allerdings nicht an, schon beim Vesper hinten im Camper kroch so langsam wieder die Kälte aus allen Ecken. Nachmittags hatte Günter beim Kramen im Aufbau eine Flasche Rotwein entdeckt, von deren Existenz wir gar nichts mehr gewusst hatten. Die kam uns nun gerade recht und wärmte wenigstens ein wenig von innen …
Mittwoch, 30. 9.
Am Mittwochmorgen lockte uns das unvermindert neblige Wetter auch wieder nicht sehr früh aus den Schlafsäcken. Bis ich mich dazu durchgerungen hatte, duschen zu gehen, waren unsere Mitcamper schon fast reisefertig und bald danach rumpelte ihr Bus vom Platz. Wir dagegen ließen es weiter langsam angehen und so war es schon weit nach 10 Uhr bis wir wegkamen. Martin, den Campingwart, störte es nicht, auf Günters Anruf war er diesmal innerhalb weniger Minuten da und wir konnten die 270 Kronen für eine regulär berechnete Nacht und 1 Stunde Saunabenutzung los werden.
Erster Stopp war dann der Media-Markt im riesigen Industriegebiet am Rand von Luleå, wo wir für gerade mal 27 € einen kleinen Heizlüfter erstanden, mit dem wir hofften, es uns auf Campingplätzen mit Stromanschluss (der hier in Schweden üblicherweise nicht extra kostete) künftig etwas gemütlicher und vor allem trockener machen zu können. 5 m Verlängerungskabel waren das längste, was zu haben war, und kamen auch noch mit.
Anschließend steuerten wir eine Halbinsel unmittelbar bei Luleå an, die als Naturschutz- und Naherholungsgebiet einige Spazierwege zu bieten hatte. Durch viel Sumpf, der nur teils mit Bohlen überbrückt war, ging es hier zum See „Hertsöträsket“ – zum Glück hatten wir uns vor dem Start für die Wanderschuhe entschieden, so blieben die Füße (meine jedenfalls) wenigstens halbwegs trocken.
Am Hertsöträsket |
Teilweise war der Weg als eine Art Waldlehrpfad angelegt und mit Info-Tafeln ausgestattet. So erfuhren wir, dass sogar hier Elche gejagt werden … Selbst bekamen wir natürlich wieder keinen zu Gesicht und auch sonst gab’s quasi kein Wildlife, nicht mal die Ameisen, die in den imposant großen Haufen am Weg wohnten, wollten bei dem feucht-kalten Wetter vor die Tür. Apropos Elchjagd: morgens auf dem Campingplatz hörten wir in der Umgebung auf einmal wildes Hundegekläff, das gar nicht enden wollte, dann irgendwann zwei Schüsse und bald darauf wars ruhig – so viel zur Schonzeit …
O schaurig ist's, übers Moor zu gehn ... |
Nach der „Wanderung“ wars höchste Zeit fürs Mittagessen und wir machten uns auf die Suche nach einem netten Flecken mit Meerblick. Nach einigem Umherirren landeten wir im kleinen Fischerhafen an der Süd-Ost-Spitze der Halbinsel (Hamnen Stallarna) und stellten uns auf die Wendeplatte am Ende der Mole. Beim kühlen Vesper beobachteten wir von unserem Wohnaufbau aus das rege Treiben der (Hobby-?)Fischer. Als wir später wieder über die Mole zurückrumpelten, wurden wir von einem schwedischen Fotografen angesprochen, der wohl unser ausländisches Autokennzeichen nicht bemerkt hatte und uns zunächst für Landsleute hielt. Wo hier der Fischverkauf stattfand, konnten wir ihm dann natürlich auch nicht sagen …
Unser Hotelzimmer im „Clarion Hotel Sense“ konnten wir schon ab 15 Uhr beziehen und so kurvten wir jetzt gleich ins Zentrum von Luleå. Einchecken und Parken im Parkhaus klappten problemlos und total fix. Dann machten wir es uns erstmal für ein paar Stunden im Zimmer gemütlich. Mit seinen dunklen Möbeln und Gängen und viel braunem Teppichboden war das Clarion ein typisches Businesshotel im klassischen amerikanischen Stil, das direkt gegenüber von Luleås Kulturzentrum und damit absolut zentral in der Stadt lag.
So waren wir also zum ersten Mal und voraussichtlich auch das einzige Mal auf unserer Schwedenreise über Nacht in einer Stadt, und natürlich ergriffen wir die Gelegenheit, hier endlich mal wieder richtig gut essen zu gehen. In bequemer Fußentfernung vom Hotel reservierten wir im bestens bewerteten „CG Restaurang“. Und tatsächlich wurden wir nicht enttäuscht: unsere 3-Gänge-Menüs hielten durchaus, was die happigen Preise versprachen, insbesondere Günters Renfilet, durch das vor lauter Zartheit das Messer praktisch durchfiel, war jede Krone wert. Einziger Kritikpunkt: im Hinblick auf Corona, waren wir dann doch sehr verwundert, wie dicht die Tische in dem gut besuchten Restaurant beieinander standen und dass nicht mal die Kellner Mundschutz trugen …
Satt und zufrieden machten wir auf dem Rückweg noch ein Abstecher zum nahen Dom, der jetzt zwar geschlossen war, aber auch von außen ein Foto wert, und dann gings zurück ins Hotel und bald darauf ins Bett, denn morgens sollte ja der Wecker schon um halb 7 klingeln, damit Günter das Auto pünktlich abgeben konnte. Die hiesige Werkstatt hatte im Lauf des Tages im Übrigen noch überraschend geschrieben, dass man nun doch den kompletten Service durchführen könne – geschätzte Dauer: 2 h; geschätzte Kosten: 600 € …
Der Dom zu Luleå - Luleå domkyrka |
Und hier ➔ Teil IV der Geschichte.