Fotos: Günter Schmidt
Monte d'Oro
Nach ruhiger, wenn auch kalter Nacht erwachten wir zum bis
jetzt sonnigsten Morgen auf Korsika – und ausgerechnet heute würden wir in
einen anderen Teil der Insel „umziehen“. Doch die Unterkunft in Bocognano war fest gebucht, so gab es
keine Diskussion, zumal dort der Monte d’Oro, unser nächstes Ziel, quasi direkt
vor der Haustüre lag. Und natürlich kam ein festes Dach über dem Kopf für die
folgenden beiden Nächte mit allen damit verbundenen Annehmlichkeiten nach 3
Tagen Camping gerade recht.
So ließen wir es morgens ganz langsam angehen und krochen
erst gegen 9 Uhr aus dem Zelt. Bis wir gefrühstückt, das Zelt ausgeräumt, getrocknet und schließlich alles verstaut hatten, ging es
schon schwer auf Mittag zu.
Sonne und Wärme luden zum Offen-Fahren ein, und hatte ich
mich anfangs noch mit zwei Jacken gewappnet, ging es schon ab Ponte
Leccia, wo wir im Super-U unsere Vorräte ergänzten, im T-Shirt weiter.
Zum Mittagessen steuerten wir Corte an, das auch jetzt in
der Nachsaison noch einen erstaunlichen Massenansturm erlebte, was die
Parkplatzsuche entsprechend schwierig machte. Oben bei der Citadelle wurden wir
schließlich fündig, was sich als recht praktisch erwies, weil es von da nicht
weit zum ansvisierten Restaurant „U Museu“ war.
Die Citadelle von Corte |
Nach dem Essen (Wildschwein bzw. „Gourmet“-Burger) auf der schattig-kühlen Terrasse
drehten wir noch eine gemütliche Besichtigungsrunde durch die hübsche Altstadt von
Corte, wo allerdings jedes zweite Haus entweder ein Restaurant oder ein Andenkengeschäft
zu sein schien.
Hauptplatz und Hauptstraße von Corte |
Bis zu unserem Tagesziel Bocognano war es dann noch eine
Stunde Fahrt. Hatte in und um Corte fast die ganze Zeit die Sonne geschienen,
von wenigen Wolken mal abgesehen, wurde es Richtung Vizzavona immer grauer und
kurz vor dem gleichnamigen Pass begann es tatsächlich zu tröpfeln.
Auch in Bocognano, wo wir unser Zimmer im B&B „Santa Lucia“ schon kurz nach 16.30 Uhr beziehen konnten, wechselten sich Sonne und
Schauer den ganzen restlichen Nachmittag ab und in den Bergen hingen fette
schwarze Regenwolken. Da konnten wir nur hoffen, dass der Wetterbericht recht
behalten würde, laut dem es schon am folgenden Tag wieder sonnig sein sollte.
Das B&B selbst war, wie es schien, brandneu gebaut mit
viel duftendem Holz, einem kleinen Pool, und sehr schön gestalteten
Gemeinschafts-Einrichtungen (Küche, Essplätze draußen und drinnen). Unser
Zimmer war von der Größe her recht übersichtlich und spartanisch eingerichtet,
was uns aber gut gefiel.
Anderntags klingelte um 7.15 Uhr der Wecker und die erste
Handlung war heute natürlich der bange Blick aus dem Fenster, doch der
Wetterbericht hatte nicht zu viel versprochen: Sonne und strahlendes Blau über
den Bergen warteten auf uns!
So schafften wir es locker, wie verabredet um 8 Uhr beim
Frühstück zu sein, das uns die Besitzer des B&B höchst persönlich
auftischten. Kaffee, frisch gepresster Orangensaft, Fruchtsalat, Joghurt,
Croissants, sowie Brot, Butter, Marmelade, Honig – alles war reichlich
vorhanden, so dass wir schon bald bestens gestärkt zum Monte d’Oro aufbrechen
konnten.
Der Monte d'Oro ruft! |
Am Parkplatz am Col de Vizzavona (1163 m) war es noch sehr
frisch, so dass ich mir die Wanderstiefel lieber in der Sonne schnürte. Aber
schon nach den ersten paar Höhenmetern bis zu einem verfallenen Fort konnten
wir die ersten Bekleidungsschichten ablegen. Und spätestens nach dem
Zwischenabstieg zur „Cascade des Anglais“, wo wir mal wieder auf den GR 20 stießen,
herrschte T-Shirt-Wetter.
Der Aufstieg bis zum Grat, der zunächst noch sehr einsam
war, erst im oberen Drittel kamen uns vermehrt GR-20-Aspiranten entgegen, zog
sich gewaltig, war aber sonst sehr angenehm. Lange ging es durch Buchenwald,
immer mal wieder unterbrochen durch Felsplatten und Tiefblicke auf den Bach
l’Agnone mit seinen Gumpen.
Weiter oben wich der Wald dem für Korsika offenbar typischen
(Erlen-)Gestrüpp, ehe der Bewuchs nahezu ganz aufhörte und nur noch Fels und
Schotter uns umgaben.
Blick zurück - durch dieses Tal verläuft die Aufstiegsroute. |
Am Grat |
Dort oben blies nun auch wieder ein frischer Wind und im Lauf des Tages bildeten sich wie üblich Wolken über den Bergen .
Bis wir den Grat erreicht hatten, war es schon nach 13 Uhr, wir hatten also mit
Pausen knapp 4 h gebraucht.
Ausblick vom Grat - der Lac d'Oro und unser Gipfel (ganz rechts) |
Bis jetzt war der Weg gut markiert gewesen, aber
die gelben „Monte d’Oro“-Punkte, denen wir nach Verlassen des GR 20 folgten,
wurden nun immer sparsamer und verwaschener, die Steinmänner dafür immer
häufiger und widersprüchlicher. So kam es, wie es kommen musste: wir
verfranzten uns gewaltig, womit wir uns zwei mühsame und zeitraubende Ab- und
Wiederaufstiege über Schotterhänge um ein paar Felstürme herum einhandelten.
Irgendwann entdeckten wir weit oberhalb wieder eine gelbe
Markierung und fanden so zum rechten Weg zurück. Und von da war der letzte Anstieg zum 2389 m
hohen Gipfel trotz mehrerer nicht ganz harmloser Kletterstellen
schnell geschafft.
Halb drei zeigte die Uhr, was deutlich später war, als wir
gedacht hatten. Dennoch ließen wir uns Zeit, in Ruhe das Panorama zu genießen,
machten Gipfel-Selfies und Fotos und verspeisten unsere Brotzeit. Und obwohl
die Wolken sich zusehends verdichteten, blieben wir zuversichtlich, diesmal
trocken ins Tal zu kommen.
Gipfelpanorama - Richtung Südwesten... |
...und Richtung Norden |
Beim Abstieg dann stellte sich heraus, dass der markierte
Weg über eben die Felstürme führte, die wir zuvor mühsam umgangen hatten, und
dadurch deutlich einfacher und schneller zu bewältigen war. So waren wir ziemlich
flott zurück am Grat und an der Abzweigung auf den Weitwanderweg.
Im Abstieg auch nicht einfacher - Kletterstelle am Gipfelaufbau des Monte d'Oro |
Der Rest des Wegs zog sich dann aber wieder elendiglich in
die Länge, Kraft und Konzentration schwanden immer mehr und die unzähligen
Felsstufen sorgten mit der Zeit für schmerzende Füße und Gelenke.
Letzter Blick zurück - der Gipfel versteckt sich in Wolken. |
Doch irgendwann war auch das überstanden. Genau um 18.30 Uhr
erreichten wir die Gabelung, wo der GR 20 Richtung Vizzavona-Ort abbiegt, wir
aber rechts noch einmal aufsteigen mussten, um zum Parkplatz am Pass zu
gelangen. Ein letzter Schluck Wasser noch vor dieser finalen Anstrengung und
fünf vor sieben liefen wir endlich wieder beim Auto ein, das völlig vereinsamt
auf dem riesigen Parkplatz stand. Fast 10 h hatten wir also wieder gebraucht
für geschätzt 1400 Hm (inklusive Gegenanstiege) und ca. 16 km Wegstrecke.
Nach einem Duschstopp im B&B machten wir uns auf die
Suche nach einem Restaurant im Dorfzentrum von Bocognano. Riesig war die
Auswahl nicht, außer der „Bar des Amis“ und einem Pizza-Imbiss, der allerdings
gut besucht schien, entdeckten wir zunächst nichts.
Erst am Ortsausgang wies ein Schild zum Hotel-Restaurant „Le
Beau Sejour“. Das Gebäude, vor dessen (Hinter-?)Tür wir parkten, wirkte von
außen eher abweisend, aber das Restaurant war geöffnet und wir durften im
großen, altertümlichen, etwas kantinenartigen Speisesaal Platz nehmen.
Nach einem guten, gehaltvollen Menü plus Weißwein (mit dem
wir die bei der Wanderung verbrannten Kalorien locker überkompensierten ;)) stand einer
ruhigen Nacht nichts mehr im Weg.
Gemütlicher Teil - Strandtage bei Propriano
Gut ausgeruht packten wir nach dem Frühstück gemächlich unsere
Sachen, so dass wir rechtzeitig kurz vor 11 unser Zimmer räumen konnten.
Heute war erst mal nur Fahren angesagt. Unser Tagesziel, der
Campingplatz „Chez Antoine“ kurz vor Porpriano, den wir vom letzten
Korsika-Aufenthalt in bester Erinnerung hatten, wäre auf der Hauptstraße in nur
2 Stunden zu erreichen. Doch wir wollten uns Zeit lassen und nahmen lieber kleinere
Nebenstrecken, um noch etwas mehr von der Insel zu sehen. So folgten
wir recht verschlungenen Pfaden über mehrere Cols und wurden mit herrlichen
Ausblicken...
Noch einmal zeigt sich der Monto d'Oro. |
...und Eindrücken belohnt.
"Wilden" Hausschweinen begegnet man hier häufig. |
Um die Mittagszeit hatten wir dann die Küste erreicht und
erinnerten uns gerade rechtzeitig an den hübschen Strand auf der Halbinsel
Isolella, wo wir beim letzten Mal nach einer feucht-kühlen Nacht auf einem
Campingplatz bei Ajaccio gefrühstückt hatten. Den suchten und fanden wir ohne
Probleme und verbrachten dort eine geruhsame Mittagspause.
La mer! |
Auch ein paar sehr gesprächige Franzosen genießen hier die Sonne. |
Der Saab im Urlaubsmodus ;) |
Anschließend ging’s weiter an der Küste entlang Richtung
Propriano mit einem kurzen Abstecher nach Porto Pollo für einen Cappuccino mit
Meerblick.
An der Westküste |
Aussicht von Porto Pollo - Propriano liegt genau gegenüber. |
Von hier war „Chez Antoine“ schließlich schnell erreicht und
auch die knifflige Zufahrt bald wieder gefunden. Doch wie schon befürchtet,
waren wir diesmal längst nicht allein auf dem Platz. Da merkte man eben doch
die 4 Wochen, die wir heuer früher hier waren als beim letzten Mal.
So idyllisch sah es hier 2013 aus! |
Direkt am Zaun zum öffentlichen Strandzugang fand sich dennoch eine relativ große Lücke für unser Mini-Zelt, zwar maximal weit von den sanitären Anlagen entfernt, aber egal - diesmal waren wir ja nicht fußkrank…
Der Strand beim Camping "Chez Antoine" |
Abends nach einem ersten Abstecher zum schönen grobsandigen
Strand, zu dem es direkt vom Platz einen Zugang gibt, ging‘s mit dem Auto nach
Propriano – eine gute viertel Stunde Fahrt – , wo wir uns in einer der vielen
Pizzerien je eine riesige Pizza und gemeinsam den schon fast obligatorischen
halben Liter Wein gönnten.
Die korsische Küche, wie wir sie kennengelernt haben, ist eine bunte Mischung aus französischen und italienischen Elementen
mit einigen typisch korsischen Spezialitäten, die auf nahezu jeder Speisekarte
in irgendeiner Form zu finden waren. Zum Beispiel hatte praktisch jede Pizzeria
eine korsische Variante im Angebot, die üblicherweise mit Figatellu, einer
salamiähnlichen Wurst, die Leber enthält, und gelegentlich zusätzlich mit
korsischem Tomme, einem einheimischen Weichkäse, belegt war. Ansonsten begegneten
wir häufig der korsischen Cannelloni-Variante, die meist mit Spinat, teils auch
mit Minze und immer mit Brocciu, einem Ziegen- oder Schafsfrischkäse gefüllt
waren. Typisches Fleischgericht war das „Civet de Sanglier“, eine Art „Wildschwein“-Gulasch
(vermutlich mussten dafür die halbwilden Hausschweine dran glauben…), das oft
mit Tagliatelle, gelegentlich auch mit Polenta serviert wurde. Insgesamt also
eine recht deftige Küche und in aller Regel waren die Portionen mehr als
reichlich, weshalb wir am Ende trotz eifrigem Wandern nicht sonderlich „erleichtert“
heimkehrten…
Zurück beim Zelt war es in der Umgebung noch ziemlich
unruhig, so dass wir schon schlimmste Befürchtungen für die Nacht hatten. Bis
22 Uhr hatte sich der Trubel jedoch weitgehend gelegt und so konnte nicht
einmal die regelmäßig anspringende Pumpe in einem kleinen Gebäude gleich
außerhalb des Zauns (Abwasserpumpe?) uns in unserem Schlaf stören.
Zur
knappen Halbzeit unserer Reise, wollten wir uns anderntags endlich einen
gemütlichen Strandtag gönnen und so begaben wir uns nach dem Frühstück direkt
ans Meer.
Günter nutzte diese erste Möglichkeit, um beim Schnorcheln die
Wasserdichtigkeit der geflickten "Ewamarine" zu testen. Beim Karibik-Urlaub
Anfang des Jahres hatte das Kamera-Gehäuse eine Beschädigung entwickelt, die
mittlerweile beim Hersteller repariert wurde – und, wie sich zeigte, offenbar mit
Erfolg. Leider gab es aber hier vor dem Sandstrand nicht allzu viel zu sehen:
Ein paar winzige Fischlein und ebenso winzige Quallen waren alles.
Kleine Brassen? |
Streifenbarbe |
Abgesehen davon war das Meer schon eher frisch und auch die Luft jetzt am
Morgen noch nicht so heiß, dass eine Abkühlung dringend notwendig gewesen wäre.
Gegen später stürzte auch ich mich noch ins kühle Nass, aber nach einer kurzen
Schwimmrunde war’s fürs erste genug und außerdem rief auch schon wieder das
Mittagessen.
So
rollten wir nach dem Umziehen nach Olmeto Plage und entschieden uns wegen der
Aussicht für eines der Restaurants direkt am Meer.
Zurück
auf dem Campingplatz zog es uns dann nicht gleich wieder an den Strand, zumal
inzwischen viele Wolken den Himmel bedeckten und es eher noch kühler war als
vormittags. So lasen wir am Tisch vor dem Zelt und machten uns erst am
Spätnachmittag nochmal ans Meer auf, wo Günter bei den Felsen am nördlichen
Ende des Strands sein Schnorchel-Glück versuchte – mit mäßigem Erfolg. Bald wurde uns beiden zu kalt und wir gingen
schnell unter die warme Dusche.
Abends
dann kündigte sich ein richtig schöner Sonnenuntergang an und lockte uns ein
letztes Mal an den Strand.
Auch nach Sonnenuntergang hat der Himmel noch einiges zu bieten. |
Nach einer eher unruhigen Nacht, durch Ohropax nur leicht
gemildert – Samstage sollte man einfach nicht am Meer verbringen, jedenfalls
nicht solange die (Party-) Saison noch nicht ganz vorbei ist – kamen wir nur
mühsam aus den Federn. Auch das Wetter war passend zur Laune eher gedämpft:
ziemlich viele Wolken bedeckten schon morgens den Himmel.
Gegen zehn machten wir uns nach Campomoro auf, einem kleinen
Ort an der Landspitze südlich von Propriano. Vom dortigen Genuesen-Turm aus
sollte es eine hübsche Wanderung entlang der Küste zu verschiedenen meist
felsigen Buchten und kleinen Stränden geben. Zunächst aber musste ein Parkplatz
gefunden werden – wie sich herausstellte ein recht mühsames Unterfangen.
Sonntags war dies wohl ein beliebtes Ausflugsziel und so fand sich nur am
Ortseingang noch gerade so ein Plätzchen für den Saab.
Also begann die Wanderung mit einem Extra-Vorlauf,
bei dem wir das ganze Dorf durchqueren mussten, aber immerhin kamen wir so noch
an einem kleinen Laden vorbei, wo wir Wasser und Brot erstanden. Wir stiegen
dann zunächst zum Genuesen-Turm auf, eigentlich nur wegen der Aussicht, dabei
kamen uns unzählige Franzosen entgegen, die uns alle informierten, dass der
Turm und die Ausstellung darin heute geschlossen seien – sehr aufmerksam!
Mit der erhofften Aussicht war es leider auch nicht weit
her, da der ganze Hügel dicht bewachsen war, und so stiegen wir bald auf der
anderen Seite zur ersten Bucht, der Cala Genovese ab, die uns mit ihren bizarren
Granitfelsen beeindruckte.
Cala Genovese |
Allerdings war dies erst der Anfang und im Lauf der
Wanderung gab es noch sehr viele, teils spektakulärere Felsen zu bewundern.
Weiter geht's, an immer neuen Felsen vorbei. |
Vor einem besonders mächtigen Felsaufbau, bei dem es über
ein paar Stufen hinauf und durch ein Felsentor ging, legten wir die erste
längere Rast ein. Wir ließen uns auf den riesigen rund geschliffenen Felsblöcken
nieder und genossen erst mal unser Mittagsvesper.
Kleines Monster - auch der Eidechse schmeckt unser Käse. |
Günter entschloss sich dann,
in der Bucht noch eine Rund zu schnorcheln. Mittlerweile schien zwar die Sonne
etwas häufiger und beständiger als am Morgen, aber neue Wolken zogen schon auf
und der kühle Wind sorgte dafür, dass ich mir gar nicht erst überlegte, auch
ins Wasser zu springen.
Grimmiger Fisch - dachte wohl, die Schnorchelsaison wäre zu ende. |
Beim Weiterwandern kletterten wir für einen besseren Ausblick
und einfach aus Spaß an der Freud noch ein ganzes Stück den oben erwähnten
Felsaufbau hinauf, dank der griffig-rauen Granitfelsen keine allzu knifflige
Sache.
Anschließend ging es mehr oder weniger eben dahin bis wir
die Cala Canuseddu erreichten, die wir zu unserem Umkehrpunkt erklärt hatten.
Zum eigentlichen Ziel der Wanderung, der Cala d’Aguglia, wäre es noch eine
weitere Stunde Fußmarsch hin und ebenso wieder zurück gewesen. Da verweilten
wir lieber hier noch ein wenig, erst auf den Felsen am Beginn der Bucht, dann
am kleinen Sandstrand an der Mündung eines ausgetrockneten Bachbetts, an dem
entlang später unser Rückweg auf den Höhenzug oberhalb von Campomoro führte.
Cala Canuseddu |
Günter schnorchelte hier noch einmal, und auch ich wollte kein Feigling sein und wagte mich schließlich doch noch
kurz in die erfischenden Fluten.
Pfauenlippfisch? |
Danach machten wir uns auf den Rückweg mit teils schönen
Ausblicken auf die Buchten vom Morgen, auf Campomoro und die Berge im
Landesinneren.
Die Cala Canuseddu von oben. |
Der offizielle Fußpfad führte gegen Ende noch einmal fast bis
ans Meer hinab und wir ärgerten uns, dass wir nicht einfach dem Reitweg gefolgt
waren, der viel direkter über die Hügel zu unserem Parkplatz geführt hätte.
Nach einer guten Stunde hatten wir das Auto aber auch so wieder erreicht und
rollten zurück zum Campingplatz.
Eigentlich hatten wir beschlossen, das Auto abends stehen zu
lassen und im Restaurant am Platz zu essen. Nachdem wir dort jedoch eine
Zeitlang dem trotz noch mäßigem Besucherandrang schon reichlich kopflosen
Treiben des einzigen, recht verwahrlost wirkenden Kellners zugesehen hatten,
suchten wir lieber wieder das Weite.
So ging es eben noch einmal nach Olmeto Plage ins Restaurant
L’Estatina und wieder mal entschieden wir uns für lauter korsische Gerichte: Corsica-Salat (grüner Salat, korsischer Käse und
Salamistreifen, Tomaten, schwarze Oliven), korsische Cannelloni und Pizza Corsica. Auch der Wein
durfte natürlich nicht fehlen, diesmal eine Flasche Roter aus dem nahen
Sartène.
Satt und zufrieden kehrten wir zum Campingplatz zurück, wo
leider noch lange nicht die nötige Ruhe für einen entspannten Nachtschlaf
einkehrte. Dabei wollten wir am anderen Tag eigentlich schon recht früh los,
stand uns doch ein langer Fahr- und Wandertag bevor.